Dominique Strauss-Kahn kann auf ein glimpfliches Ende seiner Affäre um illegale Sex-Partys mit Prostituierten hoffen. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Lille sprach sich am Dienstag für die Einstellung eines Anklageverfahrens wegen bandenmässiger Zuhälterei aus.
Sie hält das Belastungsmaterial gegen den 64-Jährigen nicht für ausreichend. Die endgültige Entscheidung liegt bei den zuständigen Untersuchungsrichtern.
Strauss-Kahn wird in dem Anklageverfahren verdächtigt, an der Organisation von illegalen Sex-Partys beteiligt gewesen zu sein. Der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Teilnahme an freizügigen Treffen in Städten wie Paris, Washington und Lille eingeräumt. Er will allerdings nichts davon gewusst haben, dass die beteiligten Frauen bezahlt wurden. In diesem Fall dürfte der Franzose nicht verurteilt werden.
Neben Strauss-Kahn sind in der nach einem Luxushotel benannten «Carlton»-Affäre etliche weitere Personen im Visier der Ermittler. Zwölf von ihnen sollte nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft vom Dienstag der Prozess gemacht werden.
Eine vor den Sex-Partys bekanntgewordene Affäre um Vergewaltigungsvorwürfe eines New Yorker Zimmermädchens hatte Strauss-Kahn 2011 seinen Chef-Posten beim IWF in Washington gekostet. Die inzwischen durch eine aussergerichtliche Einigung beigelegte Angelegenheit machte zudem die Ambitionen des Sozialisten auf eine Präsidentschaftskandidatur in Frankreich zunichte.