Strauss-Kahn will Erscheinen von Skandalbuch über ihn verhindern

Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn will in Frankreich das Erscheinen eines Skandalbuches verhindern. Dessen Autorin beschreibt darin eine angebliche Affäre mit Strauss-Kahn.

Dominique Strauss-Kahn (Archiv) (Bild: sda)

Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn will in Frankreich das Erscheinen eines Skandalbuches verhindern. Dessen Autorin beschreibt darin eine angebliche Affäre mit Strauss-Kahn.

Strauss-Kahns Anwälte wollen per Eilantrag eine Beschlagnahmung des Buches „Belle et Bête“ („Schöne und Biest“) von Marcela Iacub beantragen, wie sie am Montag mitteilten. Das Buch soll am Mittwoch in den Handel kommen.

Zugleich fordert „DSK“, wie Strauss-Kahn in Frankreich genannt wird, von Iacub und dem Verlag Stock, in dem das Buch erscheinen soll, Schadenersatz in Höhe von 100’000 Euro. Die Gerichtsverhandlung über den Eilantrag ist auf Dienstagvormittag angesetzt.

Das Magazin „Le Nouvel Observateur“ hatte am vergangenen Donnerstag Teile des Buches sowie ein Interview mit der Autorin veröffentlicht. Die Essayistin Iacub gibt an, mit Strauss-Kahn von Januar bis August 2012 eine Affäre gehabt zu haben.

In dem Buch kommt der Name Strauss-Kahn zwar nicht vor. Die in Argentinien geborene Iacub hat aber bestätigt, dass es sich bei Hauptfigur um den einstigen Hoffnungsträger der französischen Sozialisten handelt. Das Buch, in dem der 63-Jährige als „halb Mann, halb Schwein“ bezeichnet wird, vermischt demnach wahre Begebenheiten mit Fiktion.

Strauss-Kahn, der auch den „Le Nouvel Observateur“ auf Schadenersatz verklagt hat, brachte in einem Brief seine „Abscheu“ über das Buch zum Ausdruck. Seine Anwälte fordern parallel zum Eilantrag, dass das Buch mit einem zunächst nicht näher konkretisierten Hinweis versehen wird, sollte es doch in den Handel kommen.

Ermittlungen in Callgirl-Affäre

Strauss-Kahn war im Mai 2011 als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgetreten, nachdem er in New York wegen Vergewaltigungsvorwürfen festgenommen worden war. Ihm wurde vorgeworfen, in einem New Yorker Luxushotel ein Zimmermädchen zum Oralsex gezwungen zu haben.

Ein Strafprozess wurde später wegen mangelnder Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens eingestellt. Ende letzten Jahres setzte Strauss-Kahn mit einer aussergerichtlichen Einigung mit dem Zimmermädchen dann auch einen Schlussstrich unter das Zivilverfahren.

In Frankreich wird gegen „DSK“ in einer Callgirl-Affäre wegen bandenmässiger Zuhälterei ermittelt. Dabei geht es um Sex-Partys mit Prostituierten in Paris, Brüssel und Washington, an denen neben Strauss-Kahn auch ranghohe Polizisten und Geschäftsmänner teilnahmen.

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