Der Streik des Sicherheitspersonals an den deutschen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hat am Freitag erneut für Ausfälle und Verspätungen gesorgt. An den Kontrollen bildeten sich lange Schlangen, einige gestrandete Passagiere mussten im Flughafen übernachten.
Allein am Flughafen Düsseldorf seien bis zum Nachmittag 129 Flüge von insgesamt 560 Flugbewegungen gestrichen worden, sagte eine Sprecherin. Die Situation habe sich im Vergleich zum Vortag ein wenig entspannt, da viele Fluggäste auf den Ausstand einstellt gewesen sein.
Vor den Personenkontrollen, deren Mitarbeiter grösstenteils im Ausstand sind, hätten sich lange Schlangen mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden gebildet.
Ein halbes Dutzend Fluggäste, die nach dem ersten Streiktag am Airport gestrandet waren, hätte auf Feldbetten übernachtet. Am wesentlich kleineren FlughafenKöln/Bonn fiel ein Fünftel der vorgesehenen 200 Flugverbindungen aus.
Die Lufthansa sagte wegen der Streiks mehr als 90 Flüge ab. Ausfälle gab es auch bei der zweitgrössten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin.
Im Flughafen Zürich fielen sechs Flüge aus Düsseldorf aus. Die Abflüge dorthin verliefen wie der Verkehr zwischen Zürich und Köln/Bonn ohne Ausfälle. In Genf wurden drei Flüge aus Düsseldorf annulliert, der Hinweg verlief planmässig. Köln/Bonn wird von Genf aus nicht angeflogen.
Im Euroairport Basel-Mülhausen flog am Morgen eine Maschine planmässig von Düsseldorf her an und hob in Gegenrichtung wieder ab. Ein Hin- und Rückflug am Abend wurde gestrichen.
Höhere Löhne gefordert
Bereits am Donnerstag waren in Düsseldorf und Köln Hunderte Flüge ausgefallen. Die Gewerkschaft Verdi will mit den Arbeitsniederlegungen ihrer Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck verleihen.
Die sogenannten Luftsicherheitsassistenten sind Angestellte von Firmen, die im Auftrag der deutschen Bundespolizei die Kontrollen der Flugpassagiere übernehmen.
Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten 70 bis 80 Prozent der Sicherheitsleute in Nordrhein-Westfalen in der untersten Lohngruppe und erhalten in der Stunde von 8,23 Euro. Verdi fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde. Der Verband der Sicherheitsfirmen BDSW nennt die Forderung „völlig überzogen“.