Streik in chinesischer Schuhfabrik geht weiter

Der Streik bei einem der weltgrössten Schuhhersteller in China dauert trotz eines ersten Angebots des Arbeitgebers an. Zwischen 5000 und 10’000 Arbeiter in zwei Fabriken der Yueyuen Schuhfirma in Dongguan in der Provinz Guangdong legten erneut die Arbeit nieder.

Adidas-Gebäude in Peking (Archiv) (Bild: sda)

Der Streik bei einem der weltgrössten Schuhhersteller in China dauert trotz eines ersten Angebots des Arbeitgebers an. Zwischen 5000 und 10’000 Arbeiter in zwei Fabriken der Yueyuen Schuhfirma in Dongguan in der Provinz Guangdong legten erneut die Arbeit nieder.

Die seit fast zwei Wochen streikenden Arbeiter fordern höhere Sozialleistungen und Nachzahlungen für unzureichend gezahlte Arbeitgeber-Abgaben, wie die unabhängige Schlichtungsstelle für Arbeitskonflikte in der südchinesischen Stadt der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.

Der Sportartikelhersteller Adidas hat schon Aufträge aus der bestreikten Fabrik abgezogen und an andere Hersteller vergeben. Yueyuen ist nach eigenen Angaben der weltgrösste Auftragsfertiger für grosse Marken wie Adidas, Nike, Reebok, New Balance oder Puma.

Das Unternehmen, das der taiwanesischen Pou Chen Gruppe gehört, produzierte im vergangenen Jahr 313 Millionen Paar Schuhe und hat mehr als 400’000 Beschäftigte.

Höhere Renten gefordert

Die Arbeiter fordern insbesondere höhere Abgaben in den Renten- und Wohnungsfonds, wie Zhang Ziru von der Schlichtungsstelle erklärte. Die Fabrik habe inzwischen zusätzliche Zahlungen entsprechend der Lohnhöhe angeboten.

Dadurch würde teilweise aber auch der Arbeitnehmeranteil steigen, was die Beschäftigten nicht akzeptieren wollten. Die Arbeiter forderten auch Nachzahlungen für unzureichend gezahlte soziale Leistungen, was in China ein Präzedenzfall wäre.

Zudem wollten die Streikenden die bestehenden Arbeitsverträge aufkündigen und neufassen, was die Fabrik ablehne, weil sie die bestehenden Verträge für rechtsgültig halte, berichtete Zhang Ziru. Ob auch andere Weltmarken ihre Aufträge wegen des Streiks zurückgezogen haben, blieb zunächst unklar. Die taiwanesische Mutterfirma wollte sich auf Nachfrage vorerst nicht dazu äussern.

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