Streik in chinesischer Schuhfabrik unter Druck beendet

Nach dem zweiwöchigen Streik bei einem der weltgrössten Schuhhersteller in Südchina ist die Produktion wieder weitgehend aufgenommen worden. Am Montag kamen vier Fünftel der Belegschaft wieder zur Schicht.

Gewerkschafter protestieren in Hong Kong für Yueyuen-Arbeiter (Bild: sda)

Nach dem zweiwöchigen Streik bei einem der weltgrössten Schuhhersteller in Südchina ist die Produktion wieder weitgehend aufgenommen worden. Am Montag kamen vier Fünftel der Belegschaft wieder zur Schicht.

Dies sagten sechs Mitarbeiter der Firma in Dongguan der Nachrichtenagentur AFP. Ein Arbeiter berichtete, mehr als 60 streikende Kollegen seien von der Polizei festgenommen worden. «Die Fabrik wird jetzt von der Polizei kontrolliert.»

Die 17-jährige Tan sagte, Vertreter der Geschäftsführung hätten gedroht, jeden sofort zu feuern, der Ärger mache. «Der Streik war erfolglos, wir haben nicht das erreicht, was wir wollten.»

Die Regierung hatte sich am Freitag in den Konflikt eingeschaltet und erklärt, sie habe die Betreiberfirma Yueyuen aufgefordert, ausstehende Zahlungen für die Sozialversicherung zu leisten. Zu diesen Zahlungen sind die Unternehmen in China gesetzlich verpflichtet.

Yueyuen produziert unter anderem für die deutsche Firma Adidas sowie für Nike und New Balance aus den USA Schuhe. Die Produktionsstätte in Dongguan ist laut den Eigentümern die grösste Fabrik für Markenschuhe weltweit – sie beschäftigt schätzungsweise 45’000 Menschen, die meisten von ihnen Frauen, und stellt pro Jahr 300 Millionen Paar Schuhe her.

Seit fast zwei Wochen waren nach Angaben von Arbeitsrechtsorganisationen mehrere zehntausend Angestellte der Fabrik im Streik. Sie forderten zugesagte Zahlungen für die Sozialversicherung. Zudem sind sie mit ihren Löhnen und Anstellungsverträgen unzufrieden.

In China hatte es zuletzt häufiger Proteste von Arbeitern gegeben. Ein Grund dafür ist, dass Fabriken in der Hauptproduktionsregion im Süden des Landes zunehmend über Arbeitskräftemangel klagen. Die Arbeiter sehen dies als Gelegenheit, bessere Bedingungen zu verlangen.

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