Die Kinder-und Jugendpsychiatrische Klinik Basel-Stadt (KJPK) soll in einem Neubau am Rand der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) eingerichtet werden. Dagegen wehrt sich ein Verein, der verlangt, die Klinik im Zentrum der Stadt zu bauen.
Der Verein reichte am Mittwoch eine mit 3300 Unterschriften versehene Initiative ein, die eine von der Erwachsenenpsychiatrie unabhängige Kinder- und Jugendpsychiatrie verlangt. Diese soll in der Nähe des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) geführt werden.
Die ambulanten, tagesklinischen und stationären Angebote der KJPK werden derzeit an verschiedenen Standorten in der Stadt angeboten. Zum Teil wurden dazu Wohnhäuser umgebaut. Die Direktion der UPK will die Angebote an einem neuen Standort zusammenfassen und plant einen Neubau an der Wilhelm Klein-Strasse vor dem UPK-Campus.
Eigene Adresse, separater Eingang
An diesem Standort sei es möglich, die Klinik kindergerecht zu bauen, sagten Vertreter der UPK und der KJPK am Mittwoch vor den Medien. Ein grosser Park liege neben dem Areal. Die geplante KJPK sei eine eigenständige Klinik mit einer eigenen Adresse und einem eigenen Eingang, betonte KJPK-Chefarzt Alain Di Gallo.
Die KJPK müsse aus fachlicher Sicht mit der UPK zusammenarbeiten, sagte Di Gallo weiter. Die von den Initianten geforderte Unabhängigkeit sei gar nicht möglich. Di Gallo betonte aber auch die enge Zusammenarbeit mit dem UKBB. Dort betreibe die KJPK eine eigene Station mit 12 bis 16 Betten.
Die Vertreter der KJPK konnten aufzeigen, dass die derzeitigen Standorte weiter weg vom UKBB sind als das Areal, auf dem der Neubau geplant ist. Nur weil dieses zum Gelände der UPK gehöre, dürfe der Neubau nicht abgelehnt werden. Dies sei «kein stigmatisierter Ort», sagte Di Gallo.
Lange Vorgeschichte
Zwischen 2007 und 2010 wurden für die KJPK zwölf Standorte evaluiert. Schliesslich sprach sich die Regierung für einen Neubau aus. Der grosse Rat bewilligte sodann den benötigten Projektierungskredit.
Für den Neubau wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus dem ein Projekt von Birchmeier Uhlmann als Sieger hervorging. Das Vorprojekt soll im Dezember fertiggestellt und danach bis zur Klärung der Standortfrage sistiert werden.
Könnte mit dem Bau bald begonnen werden, wäre ein Bezug in zweieinhalb Jahren möglich. Sollte die Initiative zur Abstimmung gelangen, dann rechnen die UPK-Verantwortlichen mit einer Verzögerung von fünf bis acht Jahren.