Streit um Mühle Hunziken beigelegt

Nach gut drei Jahren ist der erbitterte Streit um das Berner Kulturlokal Mühle Hunziken beigelegt. Die Parteien einigten sich auf eine gerichtliche Gesamtvereinbarung, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur sda bestätigten.

Der Mundart-Rocker Polo Hofer 1991 in der Mühle Hunziken (Bild: sda)

Nach gut drei Jahren ist der erbitterte Streit um das Berner Kulturlokal Mühle Hunziken beigelegt. Die Parteien einigten sich auf eine gerichtliche Gesamtvereinbarung, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur sda bestätigten.

Zwei alternative Pensionskassen kaufen die Liegenschaft für 3,1 Millionen Franken von der Familie des Lokal-Gründers Peter Burkhart. Die Kassen schlossen zugleich einen Mietvertrag mit einer Gruppe um Bluesmusiker Philipp Fankhauser, die das Konzertlokal nun weiterbetreiben kann.

Mit der Gesamtvereinbarung sind alle Rechtshändel vom Tisch. «Ich bin erleichtert und vor allem dankbar, dass wir nach vorne schauen können», erklärte Philipp Fankhauser. Die Zukunft des Lokals sei gesichert.

Die Mühle Hunziken liegt in Rubigen, auf halbem Weg zwischen Bern und Thun. Seit Jahrzehnten ist sie nicht nur Berner Musikliebhabern ein fester Begriff. Der Gründer und langjährige Leiter Peter Burkhart entschloss sich 2011, nach Frankreich auszuwandern. Um die Mühle sollten sich sein Sohn Thomas und Musiker Fankhauser kümmern.

Bald einmal entspannte sich ein hässlicher Streit zwischen den beiden Parteien. «Mühli-Pesche» warf dem Musiker vor, er habe eine Absichtserklärung zum Kauf der Mühle unterschrieben, den Kauf aber nie vollzogen. Fankhauser entgegnete, es gebe Altlasten, von denen er nichts gewusst habe.

13 Stunden dauerte die entscheidende Verhandlung vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland. Erst kurz vor 21 Uhr lag die Einigung vor – was nicht heisst, dass nun alle Beteiligten zufrieden wären.

Denn der 72-jährige «Mühli-Pesche» freut sich zwar, dass die zwei Pensionskassen die Liegenschaft übernehmen. Das sei ein Glücksfall. Doch dass die Gruppe um Fankhauser das Lokal weiterbetreiben könne, sei «eine Zumutung». «Die beiden werden keine Freunde mehr», stellte die «Berner Zeitung» fest.

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