In der Aargauer Fusions-Gemeinde Bözberg, die Anfang Jahr aus vier kleinen Dörfern entstand, geht der Streit um die Adressen weiter. Nachdem die Gemeindeversammlung die Initiative «Unsere Adressen behalten» verwarf, fechten die Initianten diesen Beschluss nun mit einer Beschwerde an.
Die Stimmberechtigten von Bözberg hatten die Initiative Ende März mit 310 zu 177 Stimmen abgelehnt. Der Gemeinderat lehnte die Initiative ebenfalls ab. Jetzt werfen die Initianten, die für die Beibehaltung der ursprünglichen Adressen kämpfen, dem Gemeinderat vor, bei der Verhandlungsführung Formfehler begangen zu haben.
10 Stimmberechtigte von Bözberg reichten beim kantonalen Departement Volkswirtschaft und Inneres eine Beschwerde ein. Damit wollen die Beschwerdeführer gemäss eigenen Angaben in der Adressenfrage den Handlungsspielraum erhalten und das Vorgehen des Gemeinderats an der Gemeindeversammlung hinterfragen.
Ein Vermittlungsversuch von Regierungsrat Urs Hofmann zwischen Gemeinderat und Initiativkomitee wurde damit vorerst hinfällig. Das Initiativkomitee will aber mit Hofmann dennoch ins Gespräch kommen. Eine Aussprache könnte dazu beitragen, dass zumindest ein Teil der Beschwerdepunkte hinfällig werden, schrieben die Initianten in ihrer Mitteilung.
Die Gemeinde Bözberg besteht aus den früheren Gemeinden Gallenkirch, Linn, Oberbözberg und Unterbözberg und weist rund 1500 Einwohnerinnen und Einwohner auf. Der Adressen-Streit bewegt die Gemüter seit Monaten heftig.
Die einheitliche Postleitzahl lautet seit Anfang Jahr «5225 Bözberg». Um Doppelspurigkeiten zu verhindern, wurden viele Strassennamen geändert.