Streit um traditionelle Ostereierjagd in Grossbritannien

Mit seiner Entscheidung, bei seiner traditionellen Jagd auf Ostereier erstmals nicht mehr auf den religiösen Ursprung des Festes hinzuweisen, hat sich der britische Konzern Cadbury Ärger mit Premierministerin Theresa May eingehandelt.

«Vollkommen lächerlich»: Die britische Premierministerin Theresa May zu Cadburys Entscheid, bei seiner traditionellen Jagd auf Ostereier erstmals nicht mehr auf den religiösen Ursprung des Festes hinzuweisen. (Archiv) (Bild: sda)

Mit seiner Entscheidung, bei seiner traditionellen Jagd auf Ostereier erstmals nicht mehr auf den religiösen Ursprung des Festes hinzuweisen, hat sich der britische Konzern Cadbury Ärger mit Premierministerin Theresa May eingehandelt.

May nannte die gemeinsame Entscheidung des Schokoriesen und des National Trust am Dienstag «vollkommen lächerlich». Als Pastorentochter sei Ostern für sie «sehr wichtig», sagte die konservative Regierungschefin dem Sender ITV. Es sei ein «sehr wichtiges Fest für den christlichen Glauben», für Millionen von Menschen weltweit.

Der National Trust, der sich unter anderem um die Denkmalpflege kümmert, versteckt am Osterwochenende Schokoladeneier für hunderttausende Kinder in seinen Anlagen und Bauwerken. Bisher hiess das Spektakel «Jagd auf Cadburys Ostereier». Dieses Jahr heisst es «Grosse Jagd auf Cadburys britische Eier.»

Der zweithöchste Würdenträger der Church of England, John Sentamu, erinnerte daran, dass der Gründer des Konzerns ein gläubiger Quaker war. Bei der Eierjagd den Bezug auf Ostern zu streichen, bedeute, «auf das Grab von John Cadbury zu spucken», sagte der Erzbischof von York dem «Daily Telegraph».

Cadbury erwiderte in derselben Zeitung, es gehe darum, Menschen aller Konfessionen an dem Ereignis teilhaben zulassen, einschliesslich solcher, die keiner Konfession angehörten. Der National Trust nannte Vorwürfe, er wolle die Bedeutung des Osterfests schmälern, «absurd».

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