Streitkräfte im Südsudan erobern wichtige Stadt Malakal zurück

Den Streitkräften des südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir ist ein weiterer Schlag gegen die Rebellen von Ex-Vizepräsident Riek Machar gelungen: Regierungstruppen konnten am Montag die strategisch wichtige Stadt Malakal im Norden des Landes zurückerobern.

Luftaufnahme eines Flüchtlingslagers in Malakal (Archiv) (Bild: sda)

Den Streitkräften des südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir ist ein weiterer Schlag gegen die Rebellen von Ex-Vizepräsident Riek Machar gelungen: Regierungstruppen konnten am Montag die strategisch wichtige Stadt Malakal im Norden des Landes zurückerobern.

«Seit 13 Uhr heute Mittag kontrollieren wir die Stadt», sagte Militärsprecher Philip Aguer der Nachrichtenagentur dpa. «Wir wissen nicht, wohin die Rebellen geflohen sind, aber sie sind weg, und Malakal ist endlich wieder in unseren Händen.»

Malakal liegt im ölreichen Bundesstaat Oberer Nil. Die Stadt war seit über einer Woche umkämpft. Rebellen, die Kiirs im Juli entlassenen ehemaligen Stellvertreter Machar nahestehen, hatten sie zeitweise komplett eingenommen.

Bereits in den vergangenen Tagen konnte die Armee die Stadt Bor in der ebenfalls ölreichen Region Jonglei wieder unter ihre Kontrolle bringen.

Kiir will Ausnahmezustand verhängen

Kiir hatte zuvor angekündigt, über den Bundesstaat Oberer Nil an der Grenze zum nördlichen Nachbarn Sudan den Ausnahmezustand verhängen zu wollen. Dies geht aus einem am Sonntagabend im Fernsehen verlesenen und am Montag veröffentlichten Dokument hervor.

Das Parlament muss der Entscheidung in den kommenden 15 Tagen noch zustimmen. Bereits vor drei Wochen hatte Kiir den Ausnahmezustand über die Regionen Jonglei und Unity verhängt.

Durch die Massnahme erhalten die Sicherheitskräfte im Land zunächst besondere Rechte. So dürfen sie etwa Verdächtige durchsuchen und ohne Haftbefehl festnehmen.

Kein Durchbruch bei Friedensverhandlungen

Derweil gab es bei den Friedensverhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba weiter keinen Durchbruch. Beide Seiten diskutieren seit rund zwei Wochen bisher vergeblich über einen Waffenstillstand.

Im ostafrikanischen Land brachen vor fünf Wochen schwere, vor allem ethnisch motivierte Kämpfe aus. Auslöser war ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar. Mindestens 400’000 Menschen sind auf der Flucht.

In der vergangenen Woche waren rund 200 Zivilisten beim Versuch, aus Malakal vor den heranrückenden Kämpfern zu fliehen, im Nil ertrunken. Ihr überfülltes Boot war gesunken.

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