Die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz ist kurzfristig gewährleistet. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom). Mittel- und langfristig werden die Risiken für die Stromversorgung jedoch grösser.
Problematisch seien die hohen Grosshandelspreise, wie die ElCom anlässlich ihrer Jahresmedienkonferenz am Donnerstag mitteilte. Dadurch würden die Anreize fehlen, neue Produktionsanlagen in der Schweiz zu bauen.
Auch mit dem Zubau von erneuerbaren Energien könne die wegfallende Produktion nicht kompensiert werden, weshalb der Importbedarf steigen würde. Damit werden laut ElCom die grenzüberschreitende Transportinfrastruktur sowie die Exportbereitschaft der umliegenden Länder wichtiger werden.
Situation im Winter angespannt
Die Versorgungssicherheit war in der Schweiz in den vergangenen Jahren gewährleistet. So hätte die Unterbrechungsdauer für einen Schweizer Endverbraucher in der Grundversorgung im Schnitt nur 19 Minuten betragen, schreibt ElCom. Mit diesem Wert besetze die Schweiz im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz.
Dennoch sei die Versorgungslage während den beiden vergangenen Winter angespannt gewesen. Im Winter 2015/2016 hätten Umbauarbeiten im Übertragungsnetz und eine beschränkte Kraftwerkskapazität zu Engpässen geführt. Im Winter 2016/2017 seien die französischen, belgischen und schweizerischen Kernkraftwerke nur eingeschränkt verfügbar gewesen, zudem war es sehr kalt und trocken.
Weil die Füllstände im Januar 2017 auf historisch tiefe Niveaus gefallen sind, hat die ElCom Anfang Februar 2017 die «Arbeitsgruppe Winter» ins Leben gerufen und zusammen mit Swissgrid und den Marktakteuren die Lage und Risiken analysiert. Die Labe habe sich in der Folge wegen der zunehmenden Verfügbarkeit der Kernkraftwerke und den wärmeren Temperaturen entspannt.