Studie: Frauen sprechen tiefer als angenommen

Eine Langzeitstudie zeigt auf, dass Frauen andere Stimmlagen haben als bislang angenommen. Sie liege im Schnitt nur ungefähr eine halbe Oktave über der von Männern, statt wie bisher angenommen einer ganzen.

Die Stimmlage von Frauen ist tiefer als bisher angenommen. (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine Langzeitstudie zeigt auf, dass Frauen andere Stimmlagen haben als bislang angenommen. Sie liege im Schnitt nur ungefähr eine halbe Oktave über der von Männern, statt wie bisher angenommen einer ganzen.

«In der eingängigen Fachliteratur ist bislang ausgewiesen, dass Frauen etwa ein Oktave höher sprechen als Männer», sagte Christoph Engel vom Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE). Es hätte sich herausgestellt, dass Frauen ihre Stimme deutlich tiefer einsetzen.

In der LIFE-Studie mit 10’000 Teilnehmern aus der Region Leipzig hätte es phoniatrische Untersuchungen von 2500 Probanden gegeben, sagte Engel. «Wir konnten damit weltweit erstmals bei einer so grossen Gruppe die Normwerte von Stimmen ermitteln.»

Mehr als Äpfel und Birnen

Ob Frauen bewusst ihre Stimme tiefer legen oder ob es hormonelle Ursachen gibt, müsse noch erforscht werden. Die Werte seien wichtige Parameter für die klinische Bewertung von Stimmstörungen. Die Phoniatrie beschäftigt sich unter anderem mit Problemen der Stimme und des Sprechens.

Bei der fünf Jahre währenden Studie wurden auch Körperformen und Fettverteilung erfasst. Allein bei Fettleibigen seien dabei acht Körperformen herausgefunden worden. Insgesamt seien 17 verschiedene Körpertypen ermittelt worden.

«Menschen mit Adipositas-Erkrankungen können nicht mehr nur nach Apfel- und Birnenform unterschieden werden», sagte Henry Löffler-Wirth vom Interdisziplinären Zentrum für Bioinformatik. Mit dieser verfeinerten Einteilung könnten zum Beispiel Frühzeichen bestimmter Erkrankungen, etwa bei Stoffwechselstörungen, ermittelt werden.

Ab Herbst 2016 sollen die 10’000 Teilnehmer noch einmal getestet werden. Dann könnte nicht nur eine Bestandsaufnahme gemacht, auch gewisse Trends für verlässliche Vorhersagen könnten ausgemacht werden, sagte der Leiter der Studie, Markus Löffler.

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