Hummeln verfügen nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Stinkefüsse. Der Geruch sei so stark, dass ihre Artgenossen ihn noch nach Stunden wahrnähmen, berichtete das Forscherteam um Richard Pearce von der Universität Bristol am Dienstag.
Hummeln können sogar zwischen ihrem eigenen Fussgeruch und dem der anderen unterscheiden, heisst es in der Studie, die in der Online-Fachzeitschrift «Scientific Reports» publiziert wurde.
Pearce und seine Kollegen vermuten, dass diese Fähigkeit für die Nahrungssuche äusserst nützlich ist. Auf diese Weise könnten die Tiere rasch feststellen, ob sie selbst vor kurzem eine Blume nach Nektar abgesucht haben oder andere. Dies zeige erneut, dass die Gehirne der Hummeln sehr anpassungsfähig seien.
Für ihre Studie brachten Pearce und seine Kollegen die Hummeln dazu, Plastikblumen im Labor nach Nektar abzusuchen. Einige der Blumen enthielten tatsächlich Nektar, die anderen lediglich Wasser. In einer ersten Versuchsanordnung fand sich die süsse Nahrung nur in den Blumen, die den Geruch von anderen Hummeln aufwiesen. Der eigene Geruch dagegen haftete allein an den nektarlosen Blumen.
Nach einiger Zeit wurde der Nektar aus allen Blumen entfernt, sie behielten aber ihre verschiedenen «Fussgerüche». In den meisten Fällen verhielten sich die kleinen Probanden trotzdem wie in der ersten Phase, in der sie gelernt hatten, den Nektar auf keinen Fall mit ihrem eigenen Geruch zu assoziieren.
«Schon vorher wurde angenommen, dass Hummeln einen feinen Geruchssinn besitzen – und möglicherweise sogar auf Flughäfen als ‚Spür-Hummeln‘ eingesetzt werden könnten», sagte Pearce der Nachrichtenagentur AFP. «Ich bin nicht sicher, dass ihr Geruchssinn tatsächlich den von Hunden übertrifft, aber überraschen würde es mich nicht», fügte er hinzu.