Mit fünf Jahren freuen sich die meisten Kinder noch darauf, bald zur Schule gehen zu dürfen. Die Begeisterung daran sinkt dann von Jahr zu Jahr. Doch unterscheidet sie sich stark von Land zu Land.
Am liebsten gehen Kinder in Algerien und Äthiopien in die Schule. Deutsche, englische und südkoreanische Kinder hingegen sind im weltweiten Vergleich eher schlecht auf die Schule zu sprechen.
Das ergab die Studie «The Children’s Worlds» der britischen York Universität und der Schweizer Jacobs Stiftung, für die insgesamt 56’000 Kinder in 16 Ländern verschiedener Kontinente befragt wurden. Schweizer Kinder waren an der Studie nicht beteiligt.
Weltweit gilt: Je älter Kinder werden, desto mehr hadern sie mit der Schule. Die meisten Achtjährigen (62 Prozent) gaben an, gerne in die Schule zu gehen. Das sind erheblich mehr als unter den befragten 10-Jährigen (52 Prozent) oder 12-Jährigen (42 Prozent). «Die Beliebtheit der Schule sinkt mit jedem Alter», fassen die Autoren zusammen.
Jüngere Kinder machen eher Gewalterfahrung
Mobbing und Gewalterfahrungen machen Achtjährige häufiger als ältere Kinder. Sie fühlen sich von Klassenkameraden ausgeschlossen (41 Prozent) oder berichten von Gewalt durch andere Schüler (48 Prozent). Die Rate an Kindern mit Gewalterfahrung ist der Studie zufolge nach Estland und Grossbritannien in Deutschland mit am höchsten.
Der Datenbestand der Studie wird ständig erweitert. Für den zweiten Teilreport, der am Dienstag veröffentlicht wurde, kamen 17’000 Achtjährige dazu. Aktuell sind damit 56’000 Kinder in drei Altersgruppen (acht, zehn und zwölf Jahre) erfasst.
Diese wurden unter anderem zu Themen wie Freundschaft, Familie und Kinderrechten befragt. Sie leben in den Ländern Algerien, Kolumbien, Estland, Äthiopien, Deutschland, Israel, Malta, Nepal, Norwegen, Polen, Rumänien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Türkei und Grossbritannien.