Das Schweizer Gesundheitswesen steht bezüglich Transparenz bloss im internationalen Durchschnitt. Zu diesem Schluss kommt eine globale Studie des Beratungsunternehmens KPMG.
Mehr Transparenz im Gesundheitswesen soll die Qualität der medizinischen Leistungen erhöhen und langfristig zu stabilen Kosten beitragen, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Doch der Weg für die Schweiz ist weit: Sie rangiert im internationalen Transparenzvergleich lediglich im hinteren Mittelfeld – auf Rang 19 von 32 untersuchten Ländern.
Untersucht wurde die Transparenz der Leistungserbringung, der Patientenzufriedenheit, der Finanzen, der Governance, des Zugangs zu persönlichen Gesundheitsdaten sowie der Kommunikation der erhobenen Gesundheitsdaten. Die Schweiz erreicht dabei insgesamt einen Indexwert von 53 Prozent. Die Durchschnittsbewertung liegt bei 55 Prozent.
Nordische Länder an der Spitze
Grosses Steigerungspotenzial in der Schweiz ortet die Studie bezüglich der Kommunikation der erhobenen Gesundheitsdaten und der Qualität der Leistungserbringung. Kritisiert wird etwa die fehlende Pflicht für Leistungserbringer, die erbrachten medizinischen Leistungen und deren Folgen öffentlich zugänglich zu machen.
Bei der Governance, der Patientenzufriedenheit und bei den Finanzen schlägt sich das Schweizer Gesundheitswesen gut. «Viele Schweizer Leistungserbringer evaluieren und veröffentlichen die Patientenzufriedenheit», schreibt die KPMG in einer Mitteilung. Auch böten sie ein Beschwerdemanagementsystem an, über welches Patienten Rückmeldungen zu ihrer Behandlung geben können.
Dänemark (74 Prozent), Finnland (72 Prozent) und Schweden (71 Prozent) führen die Transparenzrangliste im Gesundheitswesen an. Für die Studie wurden neben dem Vergleich von verschiedenen Indikatoren auch 25 Experteninterviews durchgeführt.