Studie: Steigende Methan-Emissionen gefährden weltweite Klimaziele

Rekord-Emissionen des Treibhausgases Methan gefährden nach Einschätzung von Forschern den Kampf gegen den Klimawandel. Laut einer Studie sind die Methan-Emissionen in den vergangenen zehn Jahren völlig unerwartet zehnmal schneller angestiegen als von 2000 bis 2006.

Ein Methan-Gas-Behälter fängt Gas auf, das auf einem Viehbetrieb in Kalifornien anfällt - Methan-Emissionen gefährden die Klimaziele. (Archivbild) (Bild: sda)

Rekord-Emissionen des Treibhausgases Methan gefährden nach Einschätzung von Forschern den Kampf gegen den Klimawandel. Laut einer Studie sind die Methan-Emissionen in den vergangenen zehn Jahren völlig unerwartet zehnmal schneller angestiegen als von 2000 bis 2006.

In den Jahren 20014 und 2015 war der Anstieg laut dem Beitrag, der am Montag in der Fachzeitschrift «Environmental Research Letters» veröffentlicht wurde, besonders stark, die Gründe sind aber weitgehend unklar.

Dem Pariser Klimaschutzabkommen zufolge soll die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad, mindestens aber auf weniger als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden. Das sei bereits «ein anspruchsvolles Ziel», erklärten die 81 Forscher. Wenn sich die Weltgemeinschaft aber nicht mit den Methan-Emissionen befasse, werde es «zunehmend schwieriger», das Ziel erreichen.

Kohleverbrauch oder Gasleck als mögliche Gründe

Die Wissenschaftler fordern daher «dringend» zusätzliche Massnahmen, um den Ausstoss von Methan zu messen und einzudämmen. Methan-Emissionen entstehen in der Landwirtschaft, vor allem beim Reisanbau und in der Viehzucht, sowie beim Verbrennen fossiler Brennstoffe. Die Lebensdauer der CH4-Moleküle in der Atmosphäre ist zwar deutlich kürzer als beim ebenfalls klimaschädlichen Kohlendioxid, Methan bindet aber rund 20 Mal mehr Hitze aus der Sonnenstrahlung und heizt die Atmosphäre daher stärker auf.

Die Gründe für die stark steigenden Methan-Emissionen sind nach Angaben der Forscher noch weitgehend unklar. Als mögliche Quellen gelten demnach der steigende Kohleverbrauch in China und Lecks bei der Gasförderung durch Fracking-Unternehmen in den USA. Beide Regionen spielten bei dem plötzlichen Anstieg wahrscheinlich «eine Rolle», sagte Marielle Saunois von der Universität Versailles in Frankreich, eine der Hauptautorinnen des Berichts.

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