Studie untersucht Verhalten von Alpenschneehühnern bei Hitze

Alpenschneehühnern wird es rasch zu warm, schon bei Temperaturen von über 21 Grad. Sie sind dann gezwungen, kühle Orte aufzusuchen. Sollte sich das Klima in der Schweiz bis 2070 tatsächlich um vier Grad erwärmen, verlören die Tiere zwei Drittel ihres Lebensraums.

Das Federkleid des Alpenschneehuhns (links das Männchen, rechts das Weibchen) ist auf die Umgebung abgestimmt. Im Sommer ist es grau-braun wie der Fels, im Winter bei beiden Geschlechtern schneeweiss. (Bild: sda)

Alpenschneehühnern wird es rasch zu warm, schon bei Temperaturen von über 21 Grad. Sie sind dann gezwungen, kühle Orte aufzusuchen. Sollte sich das Klima in der Schweiz bis 2070 tatsächlich um vier Grad erwärmen, verlören die Tiere zwei Drittel ihres Lebensraums.

Zu diesem Schluss kommt die Vogelwarte Sempach in einer am Donnerstag publizierten Studie. Diese führte sie zusammen mit französischen Forschern im Sommer 2012 in den Savoyer Alpen durch.

Die Alpenschneehühner, die in den Hochalpen und arktischen Gebieten vorkommen, reagieren auf Hitzetage, indem sie laut Studie kühle, schattige Mulden aufsuchen. Diese sind häufig nach Norden offen und schützen sie auch vor Fressfeinden. Auch an warmen Berghängen fanden sich kleinräumig solche Stellen.

Insgesamt wurden sieben mit Sendern ausgestattete Tiere verfolgt. Zudem stützen sich die Forscher auf Beobachtungen von mehreren Alpenschneehühnern ohne Sender, wie Lukas Jenni, Koautor der Studie und wissenschaftlicher Leiter der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, auf Anfrage sagte.

Die Erkenntnisse über geeignete Rückzugsorte für das Alpenschneehuhn könnten dazu beitragen, Ruhezonen oder Schutzgebietsgrenzen für die Art festzulegen, sagte Lukas Jenni. Für die Schweiz werde bis 2070 eine Erwärmung um vier Grad Celsius prognostiziert. Es sei möglich, dass das Alpenschneehuhn bis dann zwei Drittel seines Lebensraumes verliere.

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