Die Quote der Zwillingsgeburten hat sich laut einer neuen Studie in den reichen Ländern seit den 1970er Jahren fast verdoppelt. In der Schweiz stieg die Zahl von 8,8 pro tausend Geburten im Jahr 1970 auf 16,4 im Jahr 2005, schrieben die Forscher.
In anderen wohlhabenden Ländern wurde eine ähnliche Entwicklung registriert, wie aus der am Montag in der Zeitschrift «Population and Development Review» veröffentlichten Studie hervorgeht. In Dänemark etwa stieg die Zahl zwischen 1975 und 2011 von 9,6 auf 21,2 Zwillingsgeburten, in Südkorea gar von 5 auf 14,6. In Chile dagegen wuchs die Zahl zwischen 1975 und 2005 bloss von 7,7 auf 8,8.
Die Forscher führten den deutlichen Anstieg in den reichen Ländern auf den zunehmenden Einsatz von künstlicher Befruchtung seit den 1970er Jahren zurück. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mehrere Föten bei einer Schwangerschaft gibt.
«Wir sind uns nicht sicher, ob die Zahl weiter steigt, doch die Daten werden zunehmend als öffentliche Gesundheitskrise betrachtet», sagte der Co-Autor Gilles Pison vom französischen Forschungsinstitut Ined. Zwillingsgeburten sind nicht nur gefährlicher für die Mutter, sondern Zwillinge werden auch öfter verfrüht geboren, haben ein geringeres Geburtsgewicht und sterben leichter in der Kindheit.
Von den 32 in der Studie aufgeführten Ländern war die Quote der Zwillingsgeburten im Jahr 2005 in Zypern, Dänemark und Griechenland am höchsten. 22,7 respektive je 22,4 von tausend Geburten waren Zwillingsgeburten.