Mit Inter Mailand und der Fiorentina verpflichten zwei Topklubs der Serie A nach einer enttäuschenden Saison neue Trainer. Luciano Spalletti geht nach Mailand, und Stefano Pioli ersetzt in Florenz Paulo Sousa, der mit dem FC Porto in Verbindung gebracht wird.
Spalletti ist sich mit den Mailändern einig und gab auch schon Interviews als Inter-Trainer, hat aber den Vertrag über zwei Jahre noch nicht unterschrieben. Dem Vernehmen nach fliegt Spalletti dieser Tage nach China, um sich noch mit dem schwerreichen Industriellen Zhang Jindong zu treffen, dessen Suning Holding Group die Aktienmehrheit an Inter Mailand hält.
Spalletti trifft bei Inter Mailand wieder auf Walter Sabatini, mit dem er bereits in Rom zusammengearbeitet hat. Sabatini ist seit wenigen Wochen für die sportlichen Bereiche bei Suning verantwortlich; zum Wirtschaftsimperium, das in der Branche der Elektrogeräte tätig ist, gehört auch der chinesische Super-League-Klub Jiangsu Suning.
Spalletti arbeitete in Rom durchaus erfolgreich. Während seiner beiden Amtszeiten (2005 bis 2009; 2016 bis 2017) klassierte er sich mit den Römern in sechs Saisons drei Mal auf Platz 2 und einmal auf Platz 3. Zudem gewann er zwei Mal den Cup. Mit Zenit St. Petersburg wurde er zwei Mal russischer Meister (2010, 2012).
Platz 8 ist Argument zu wenig für Paulo Sousa
In Mailand trifft er trotz seinem Kumpel Sabatini, der ihn vor anderthalb Jahren zur Roma zurückgeholt hat, auf ein unruhiges Umfeld. Suning steht unter Druck. Die erste Saison seit der Übernahme der Aktienmehrheit im Mai 2016 entwickelte sich zum Desaster. Rund 100 Millionen Euro gaben die Chinesen für Transfers aus, um die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Am Ende wurde Inter Siebter und verpasste nach drei Trainerwechseln sogar die Europa League.
Die Fiorentina war zum Saisonende als Achter sogar noch einen Rang schlechter klassiert und verlängerte daher den Vertrag mit Paulo Sousa nicht. Der Nachfolger heisst Stefano Pioli, der vor knapp vier Wochen nach nur sechs Monaten bei Inter Mailand entlassen wurde. Der 46-jährige Paulo Sousa, vor zwei Jahren Meistertrainer im FC Basel, wird derweil mit dem portugiesischen Top-Klub FC Porto in Verbindung gebracht.