Stürme und Fluten bringen weiteres Übel für Teile Grossbritanniens

Seit Wochen werden Teile Grossbritanniens von Hochwasser und Winterstürmen heimgesucht – jetzt gibt es eine weitere Unwetterwarnung. Am Mittwoch sprach der Wetterdienst die höchste, sogenannte «rote Warnung» vor Stürmen und hohen Wellen an der walisischen Küste aus.

Britische Soldaten bringen Sandsäcke nach Chertsey (Bild: sda)

Seit Wochen werden Teile Grossbritanniens von Hochwasser und Winterstürmen heimgesucht – jetzt gibt es eine weitere Unwetterwarnung. Am Mittwoch sprach der Wetterdienst die höchste, sogenannte «rote Warnung» vor Stürmen und hohen Wellen an der walisischen Küste aus.

Bereits seit Wochen gibt es in Teilen Englands nach schweren Regenfällen Hochwasser und Winterstürme. Entlang der Themse in den Grafschaften Surrey und Berkshire stand der Pegel an einigen Orten am Mittwoch weiter auf Rekordhöhe. Nun wurden weitere Unwetterwarnungen – sogenannte «rote Warnungen» ausgesprochen. Betroffen sein soll insbesondere die walisische Küste.

Der Wetterdienst forderte die Menschen auf, in ihren Häusern zu bleiben. Die Küste von Wales war bereits im Januar immer wieder von Stürmen getroffen worden.

Soldaten errichten Deiche

Angesichts der schweren Überschwemmungen mobilisierte die Regierung in London weitere Soldaten. Knapp 2000 Soldaten seien entsandt worden, um aus Sandsäcken provisorische Deiche zu errichten, sagte der für den Hilfseinsatz zuständige General Patrick Sanders. Tausende weitere stünden bereit, sagte der General weiter.

Premierminister David Cameron hatte angesichts der verbreiteten Kritik an der langsamen Reaktion der Politik eine Nahostreise abgesagt und zu verstärkten Anstrengungen aufgerufen, um die Fluten in den Griff zu kriegen.

Am Mittwochvormittag berief Cameron erneut ein Krisentreffen ein. Er warnte davor, dass sich die Lage weiter zu verschlimmern drohe, bevor Besserung eintrete. Die betroffenen Gebiete, die teils seit Neujahr unter Wasser stehen, wappneten sich unterdessen auf weitere Regenstürme.

Unmut über Camerons «Fluttourismus»

Im Westen Londons trat die sonst recht zahme Themse über die Ufer und überflutete hunderte Häuser. Die britische Hauptstadt selbst war nach Angaben der Hochwasserschutzbehörde aber nicht bedroht.

Bei den Betroffenen sorgte die langsame Reaktion der Regierung für wachsenden Unmut. Und auch die Medien reagierten nur mit Spott auf Camerons Besuch am Dienstag in den Flutgebieten von Devon und Dorset sowie auf ähnliche Reisen anderer Politiker in Gummistiefeln.

«Dave und Co, die Fluttouristen», titelte etwa die «Daily Mail» am Mittwoch. Laut Meteorologen ist es der nasseste Januar seit 250 Jahren in England. Landesweit wurden etwa 6000 Häuser überflutet, nach Angaben der Versicherungsbranche liegen die Schäden bereits bei umgerechnet mehr als 700 Millionen Franken.

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