Der Nordtatlantik-Sturm «Frank» hat Grossbritannien voll erfasst. Windböen bis zu 120 Stundenkilometer und heftiger Regen haben am Mittwoch vor allem Schottland und Nordirland heimgesucht.
Tausende Häuser waren ohne Strom, Strassen und Bahnverbindungen mussten gesperrt werden. Auch Island und Norwegen wurden von der Unwetterfront erfasst, die sich von Nordatlantik unaufhaltsam in Richtung Osten verlagert.
Am stärksten betroffen waren am Mittwoch die Regionen um Aberdeen im Osten und Glasgow im Westen Schottlands. Dort mussten Strassen und teilweise Autobahnen gesperrt werden, Fährverbindungen zwischen einzelnen Inseln wurden eingestellt, berichteten die Behörden. Es wurden aber keine Toten oder Vermissten gemeldet. Zugleich blieb es vergleichsweise warm: In den meisten Regionen kletterten die Temperaturen erneut über zehn Grad.
Allein in Schottland liess «Frank» in 5500 Häusern das Licht ausgehen. In Nordirland, wo der Sturm bereits in der Nacht hinwegfegte, waren zeitweise 2000 Häuser ohne Strom. In Belfast fielen mehrere Flüge aus. In Osten Islands riefen die Behörden die Bewohner auf, wegen des Unwetters zu Hause zu bleiben, viele grosse Strassen wurden gesperrt. Auch an der Westküste Norwegens führte «Frank» zu Stromausfällen.
Gefährdete Häuser verlassen
Besonders geplagt sind die Menschen im nordenglischen Yorkshire in Nordengland, die erst über Weihnachten mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen hatten. Auch hier wird erneut Hochwasser befürchtet – wenn auch nicht so stark wie zuvor. In Croston in Lancashire riefen die Behörden Bewohner auf, ihre gefährdeten Häuser zu verlassen. Zugleich klagte die Polizei in Yorkshire, es habe vereinzelt Plünderungen gegeben.
Am Dienstagabend stürzte in der Ortschaft Tadcaster in Yorkshire eine Brücke in den Fluss Wharfe. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Bauwerk war bereits Tage zuvor für den Verkehr gesperrt worden. Mehrere Häuser in unmittelbarer Nähe wurden evakuiert.
Es ist die dritte Unwetterfront in Grossbritannien im Dezember. Anfang des Monats tobte zunächst Sturm «Desmond», über Weihnachten kam Sturm «Eva».