Sturmtief „Andrea“ fegt über Westeuropa

Das Sturmtief „Andrea“ ist über Teile Westeuropas gefegt und hat vor allem im Verkehr einiges Chaos verursacht. In Frankreich und Grossbritannien kam es zu Stromausfällen.

Entwurzelter Baum in München (Bild: sda)

Das Sturmtief „Andrea“ ist über Teile Westeuropas gefegt und hat vor allem im Verkehr einiges Chaos verursacht. In Frankreich und Grossbritannien kam es zu Stromausfällen.

Mehr als 6000 Haushalte waren im Norden Frankreichs am Donnerstag von der Stromversorgung abgeschnitten. Der staatliche Stromversorger EdF setzte 200 Techniker ein, um die Leitungen zu reparieren.

Nahe der nordfranzösischen Stadt Lille sorgte ein entwurzelter Baum auf der Autobahn für einen Unfall. Zwei Lastwagen rammten den Baum und stürzten um. Die Autobahn in Richtung Paris war mehrere Stunden lang blockiert. Wegen des Sturms mussten Feuerwehr und Rettungskräfte etliche Male ausrücken.

Eine Verkehrstote

In Deutschland richtete das Sturmtief weniger Schäden an als befürchtet. Vielerorts knickten nach Polizeiangaben Bäume um und behinderten den Verkehr. Auch in den deutschen Alpen bestand eine erhöhte Lawinengefahr. Über die Zugspitze, Deutschlands höchsten Berg, fegten die Böen mit 176 Kilometern pro Stunde.

Besonders betroffen waren Teile Bayerns. So starb in Weissenstadt eine 43-jährige Autofahrerin nach einem Frontalzusammenstoss: Ein anderes Auto wurde von einer Sturmböe in den Gegenverkehr gedrückt, wie die Polizei vermutete.

Der Sturm schien umso heftiger zu werden je weiter er sich nach Süden Deutschlands schob. Im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz wehte eine Böe ein Auto mit fünf Insassen von einer Bundesstrasse in den Strassengraben. Verletzt wurde niemand, am Auto entstand Totalschaden.

Winterstürme in Grossbritannien

In Österreich brachte „Andrea“ viel Schnee mit sich und damit auch grosse Lawinengefahr. An der Nordseite der Alpen wurden grosse Neuschneemengen erwartet, sagte Thomas Wostal von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Zusammen mit starken Sturmböen führte dies zu einem weiteren Anstieg der Lawinengefahr.

In Belgien kam bei den Unwettern ein 64-jähriger Mann ums Leben. Er wurde im flämischen Roosdaal bei Brüssel von einer rund fünf Meter hohen Tür erschlagen, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. „Andrea“ störte zudem die Thalys-Züge zwischen Brüssel und den Niederlanden.

In grossen Teilen Grossbritanniens wüteten Winterstürme. In Schottland waren seit Dienstag 16’000 Haushalte ohne Strom. In Zügen und Autos wurden am Donnerstagmorgen vier Menschen von umfallenden Bäumen verletzt. Brücken mussten gesperrt und Fährverbindungen unterbrochen werden.

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