Seit Wochen fegen immer wieder Sturmwinde über die Schweiz. Das freut die Betreiber von Windkraftwerken: Sie verzeichnen Rekordmengen an Strom. Zu starker Wind ist allerdings kontraproduktiv.
Bei der grössten Windenergieanlage der Schweiz in Haldenstein GR hat man bereits Mitte Februar das Monatspensum erreicht. Betreiber Jürg Michel bestätigt einen Bericht der «Südostschweiz»: «Der Februar wird unser Rekordmonat. Seit der Inbetriebnahme der Anlage im letzten März hatten wir noch nie so gute Zahlen.»
Bis zum 19. Februar seien bereits rund 430’000 Kilowattstunden Strom produziert worden. Das sei fast doppelt so viel wie zum Beispiel im schwachen Monat September.
Auch beim grössten Windpark der Schweiz auf dem Mont-Crosin im Berner Jura, der mit seinen 16 Anlagen fast die Hälfte des schweizerischen Windstroms produziert, ist das Jahr erfolgreich angelaufen. Im Januar erzeugten die Anlagen 4,28 Gigawattstunden Strom, eineinhalb mal mehr als im gleichen Monat des Vorjahres (2,85 Gigawattstunden).
Zu viel Wind ist kontraproduktiv
«Wenn es so weiter geht, haben wir 2014 ein Rekordjahr», sagt auch Markus Russi, Betriebsleiter beim EW Urseren, das mit dem Windpark Gütsch bei Andermatt UR den höchsten Windpark Europas betreibt. Seit Anfang Jahr sei 43 Prozent mehr Strom produziert worden als in der gleichen Periode im Vorjahr.
Die Windkraftwerkbetreiber freuen sich über die windigen Verhältnisse. Bläst der Wind allerdings zu stark, ist das kontraproduktiv. Die Anlagen schalten sich automatisch aus, damit sie nicht beschädigt werden.
«Die Maximalproduktion erreichen wir bei einer Windgeschwindigkeit von 12 Metern pro Sekunde – in den letzten Wochen hatten wir im Rheintal ideal 12 bis 17 Meter pro Sekunde», sagt Jürg Michel. Bei 25 Metern pro Sekunde müsse die Anlage gestoppt werden.
Auch auf dem Mont-Crosin sind Orkanböen unerwünscht. Bei Stürmen über 100 Stundenkilometern wird die Produktion unterbrochen.