Knapp vier Wochen nach der Bergung der südkoreanischen Unglücksfähre «Sewol» vom Meeresgrund haben Einsatzkräfte mit der Suche nach den Leichen vermisster Passagiere begonnen. Ein Team betrat das Schiffsinnere am Dienstagnachmittag (Ortszeit) erstmals.
Dies teilte das Meeres- und Fischereiministerium mit. Die 146 Meter lange «Sewol» liegt seitlich auf einem Trockendock im Hafen der Küstenstadt Mokpo. Bei dem Unglück vor drei Jahren waren mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen, neun Insassen gelten als vermisst.
Um das stark ramponierte Wrack zu betreten, bohrten die Bergungskräfte an mehreren Stellen neun Löcher in die Schiffshülle. Die Behörden rechneten damit, die Suche innerhalb von drei Monaten abschliessen zu könne, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Bei den Kabinen seien zahlreiche Wände eingestürzt.
Die «Sewol» wurde nach der Hebung aus mehr als 40 Metern Tiefe zunächst auf ein Schwerlastschiff verladen. Das Spezialschiff brachte das Wrack dann nach Mokpo, wo es an Land gesetzt wurde.
Bei dem Schiffsunglück im April 2014 hatten sich nur 172 Menschen retten können. 295 Leichen wurden geborgen. Die meisten Opfer waren Schüler, die auf einem Ausflug waren. Wie Ermittler später herausfanden, war die Fähre überladen. Die Behörden erhoffen sich bei neuen Untersuchungen weitere Hinweise auf die Unglücksursache.