Suche nach Vergewaltiger und mutmasslichem Mörder geht weiter

Nach dem Tod der 34-jährigen Sozialtherapeutin in Genf hat Regierungsrat Pierre Maudet am Freitag angekündigt, alle Freigänge aus Genfer Strafanstalten zu suspendieren. Der mutmassliche Täter wird in Weil am Rhein gesucht.

Die Regierungsräte Maudet (l.) und Hiler an der Medienorientierung in Genf (Bild: sda)

Nach dem Tod der 34-jährigen Sozialtherapeutin in Genf hat Regierungsrat Pierre Maudet am Freitag angekündigt, alle Freigänge aus Genfer Strafanstalten zu suspendieren. Der mutmassliche Täter wird in Weil am Rhein gesucht.

→ Update: Der mutmassliche Täter wurde verhaftet.

Sicherheitsdirektor Pierre Maudet kündigte neben dem Verzicht auf weitere Freigänge eine Administrativuntersuchung an. Sichtlich bewegt drückte er der Familie der Verstorbenen sein Beileid aus.

Unterdessen geht die Fahndung nach dem 39-jährigen Flüchtigen weiter, der die Frau getötet haben soll. Es handelt sich um einen wegen mehrfacher Vergewaltigung verurteilten Schweiz-Franzosen.

Flucht in die Region Basel

In Weil am Rhein gab es in diesem Zusammenhang einen Grosseinsatz beim Alten Zollhaus. Gefunden wurde der Flüchtige dort jedoch ebenso wenig in der Nacht zuvor in Basel, wo ihn die Polizei auch mit Unterstützung von Helikoptern suchte.

Nach der Aktion im Alten Zollhaus veröffentlichte die Lörracher Polizei eine Mitteilung, in der sie die Bevölkerung zur Vorsicht mahnt. Der Gesuchte sei gefährlich und möglicherweise bewaffnet (eine Gerichtsexpertin bezeichnete den Flüchtigen als «hochgefährlich»). Es sei nicht auzuschliessen, dass er sich weiterhin in der Umgebung aufhalte. Man suche ihn intensiv. Dabei würden 20 Streifenbesatzungen, Spezialkräfte, ein Hubschrauber und die Bundespolizei im Einsatz stehen.

Handy geortet

Auf die Spur nach Basel und zum Alten Zollhaus in Weil kam die Polizei infolge einer Handyortung, wie zuerst die «Badische Zeitung» berichtete. In der Folge seien das dortige Restaurant und die Ludothek durchsucht worden. Gefunden wurde bisher allerdings auch das Handy nicht.

Der 39-jährige Sträfling war im Zentrum für Sozialtherapie La Pâquerette in Genf untergebracht. Dieses befindet sich in einem abgeschlossenen Bereich des Gefängnisses Champ-Dollon.

Der Gefangene und die Sozialtherapeutin waren am Donnerstagmorgen um 11 Uhr nicht wie vereinbart auf die Anlage zurückgekehrt.

Ihre Leiche wurde am Donnerstagabend in Versoix gefunden.

Bei dem Gesuchten handelt es sich laut Polizei um den 39-jährigen Fabrice Anthamatten. Er ist 1,81 Meter gross, trägt aktuell eine Glatze und ist Brillenträger. Zuletzt war er mit einer blauen Jacke, einer blauen Weste mit Schafspelzbesatz, einer braunen Cargohose und einer schwarzen Schildmütze mit Ohrenklappen bekleidet. Er benutzt möglicherweise öffentliche Verkehrsmittel. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Wachsamkeit und Mithilfe bei der Fahndung. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Lörrach, (0049) 7621/176-0, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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