Im Wrack des im Januar 2012 havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia hat am Dienstag die Suche nach zwei nach wie vor vermissten Toten begonnen.
Taucher starteten eine Suchaktion, nachdem Techniker des italo-amerikanischen Konsortiums Titan-Micoperi, das für die Bergung des Schiffes verantwortlich ist, das Wrack als sicher erklärt hatten.
Unterwasserroboter wurden vorgeschickt, um den Grund zu filmen, auf dem das Wrack 20 Monate lag. Die Suchexpeditionen werden sowohl ausserhalb als auch innerhalb des Wracks ausgeführt. Grosse Teile des Schiffs befinden sich auch nach der Aufrichtung unter Wasser.
Gesucht werden die Leichen der sizilianischen Passagierin Maria Grazia Tricarichi und des indischen Kellners Ruben Rebello. «Ich hoffe, dass endlich die Leiche meiner Frau gefunden wird, damit ich besser verstehen kann, was ihr in dieser Nacht passiert ist», sagte Elio Vincenzi, Ehemann der 50-jährigen vermissten Passagierin. Er wolle sie auf Sizilien neben ihrer Mutter beerdigen, wie sie es sich gewünscht habe.
Die Costa Concordia wird derweil weiter stabilisiert. Der Schiffsrumpf muss teilweise repariert und mit Stahlcontainern, die als Auftriebskörper dienen, gestärkt werden. Damit soll das Kreuzfahrtschiff für die Winterzeit gerüstet sein. Voraussichtlich im Frühling oder Sommer 2014 soll das Schiff in einen Hafen am Festland geschleppt werden.
Kapitän beschuldigt Rudergänger
Am Dienstag wurde in der toskanischen Stadt Grosseto der Prozess gegen Kapitän Francesco Schettino fortgesetzt. Er ist der einzige Angeklagte im Prozess um die Havarie des Schiffes, bei der insgesamt 32 Menschen ums Leben gekommen sind. Der 52-Jährige muss sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie wegen Verlassens des Schiffs verantworten.
Schettino hatte am Montag eine Untersuchung des Wracks auf mögliche technische Probleme gefordert. Der Kapitän erklärte, der Rudergänger habe Fehler gemacht. Der Prozess wird am Donnerstag und Freitag fortgesetzt.