Der Sudan hat nach Angaben des Südsudan erneut Ziele in der ölreichen Grenzregion bombardiert. Bei den Angriffen auf südsudanesischem Staatsgebiet wurden am Dienstag „nach ersten Informationen vier Zivilisten verletzt, darunter ein kleines Kind“.
Ziel der Luftangriffe sei eine „strategische Brücke“ in der Ortschaft Abiemnom gewesen, erklärte der südsudanesische Informationsministers Barnaba Marial Benjamin. Die sudanesische Armee war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Benjamin warf der sudanesischen Armee vor, die Ölfelder des Südens unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. Bereits Ende März hatte es in der Grenzregion zwei Tage in Folge heftige Gefechte gegeben. Für die Angriffe machten sich beide Staaten gegenseitig verantwortlich.
Die Beziehungen zwischen Khartum und Juba sind seit der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan im Juli 2011 extrem gespannt.
Der Unabhängigkeit des Südsudan war ein zwei Jahrzehnte langer Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Zentralregierung und dem überwiegend christlichen Süden des Landes vorausgegangen. Bis zu einem Friedensabkommen 2005 starben zwei Millionen Menschen.