Im monatelangen Ölstreit zwischen Sudan und Südsudan hat es am Dienstag eine Einigung gegeben. Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir sicherte dem südsudanesischen Staatschef Salva Kiir zu, alle zwischen beiden Ländern geschlossenen Abkommen einzuhalten.
Dazu gehöre auch, dass das Erdöl des Südens durch sudanesische Pipelines fliessen dürfe, versicherte Baschir zum Abschluss eines eintägigen Gipfeltreffens in Khartum.
Wegen des Vorwurfs an den Südsudan, Rebellen im Norden zu unterstützen, hatte Khartum im Juni insgesamt neun Vereinbarungen über Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit für hinfällig erklärt. Zuletzt drohte Khartum dem Süden mit der Schliessung sämtlicher Ölleitungen ab kommenden Freitag.
Der Südsudan erhielt bei der Teilung des Landes vor gut zwei Jahren drei Viertel der Ölreserven, ist zum Export indes auf die Pipelines des Nordens angewiesen. Eine Schliessung der Leitungen hätte aber auch für Khartum negative wirtschaftliche Konsequenzen.
Der Unabhängigkeit des Südens mit Juba als Hauptstadt war ein Bürgerkrieg vorausgegangen. Von 1983 bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 wurden zwei Millionen Menschen getötet.