Sudan soll UNO-Lager im Südsudan bombardiert haben

Bei ihren Angriffen auf den Südsudan hat die sudanesische Luftwaffe offenbar auch ein Lager der UNO-Friedenstruppen bombardiert. Wie der Informationsminister des südsudanesischen Bundesstaates Unity, Gideon Gatpan, sagte, trafen am Sonntagabend zwei Geschosse das Lager in Majom.

Gebiet in Bentiu nach Bombardierung durch sudanesische Truppen am Samstag (Bild: sda)

Bei ihren Angriffen auf den Südsudan hat die sudanesische Luftwaffe offenbar auch ein Lager der UNO-Friedenstruppen bombardiert. Wie der Informationsminister des südsudanesischen Bundesstaates Unity, Gideon Gatpan, sagte, trafen am Sonntagabend zwei Geschosse das Lager in Majom.

Beim Angriff auf das UNO-Camp seien ein Generator und eine Funkstation zerstört worden. Ein Sprecher der UNO-Mission im Südsudan (UNMISS) bestätigte den Angriff auf das Camp. Bei weiteren Angriffen in der Nähe seien sieben Zivilisten getötet und 14 weitere verletzt worden, sagte Informationsminister Gatpan.

Das sudanesische Militär wies die Angaben zurück. Die Armee habe „nichts damit zu tun“, wurde ein Sprecher am Montag von der amtlichen sudanesischen Nachrichtenagentur Suna zitiert. Die sudanesischen Streitkräfte verteidigten lediglich ihr Land gegen Angriffe des Südsudans, agierten aber nicht ausserhalb der Landesgrenzen.

Kämpfe um Heglig

Bombardiert wurde nach südsudanesischen Angaben auch die Hauptstadt von Unity rund 60 Kilometer weiter westlich. In Bentiu und umliegenden Dörfern kamen drei weitere Menschen ums Leben, darunter eine schwangere Frau.

Die Kämpfe im ölreichen Grenzgebiet zwischen beiden Ländern waren vergangene Woche eskaliert, nachdem südsudanesische Truppen das umstrittene Ölfeld Heglig besetzten. Es waren die bisher heftigsten Gefechte seit der Unabhängigkeitserklärung des Südens im vergangenen Juli.

Die Staatschefs des Sudan und des Südsudan, Omar al-Baschir und Salva Kiir, warfen sich gegenseitig Kriegstreiberei vor. Am Montag verabschiedete das sudanesische Parlament eine Resolution, in der die Abgeordneten die südsudanesische Regierung zu ihrem „Feind“ erklären.

Seit der Unabhängigkeit des Südsudans im Juli 2011 liegen drei Viertel der Ölvorräte des früheren Sudan nun auf dem Gebiet Südsudans. Um die Vermarktung gibt es massive Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten, zumal der Süden darauf angewiesen ist, das Öl über Pipelines durch den Norden zu exportieren.

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