Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen dem Sudan und dem Südsudan: Noch in diesem Monat soll wieder Öl aus dem Süden durch die Leitungen im Norden fliessen.
Beide Länder einigten sich in der Nacht zum Dienstag nach zähen Verhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba auf die schnelle Wiederaufnahme der Erdölproduktion. Diese solle beginnen, „sobald es technisch möglich ist“, jedoch spätestens innerhalb von 14 Tagen, hiess es in einem am frühen Morgen veröffentlichten Dokument.
Die Präsidenten beider Länder hatten bereits im vergangenen September ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, jedoch gab es bisher keinen Zeitplan für die Umsetzung.
Der Südsudan hatte im Januar 2012 die Erdölproduktion eingestellt, weil das Land sich mit seinem nördlichen Nachbarn nicht über die Transitgebühren verständigen konnte. Die meisten Ölreserven liegen im Südsudan, der Transport läuft aber über Leitungen im Norden.
Auch am Montag gestalteten sich die Verhandlungen zunächst schwierig. Der Durchbruch wurde erst in der späten Nacht erzielt.
Andere Fragen, wie die künftige Zugehörigkeit der umstrittenen Grenzregion Abyei und die genaue Grenzmarkierung, blieben aber weiter ungeklärt. Die Gespräche hierzu sollen weitergehen, jedoch gab es noch keinen Zeitplan.
Seit der Südsudan im Juli 2011 vom Sudan unabhängig wurde, ist es in der Grenzregion immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. Die Beziehungen zwischen Khartum im Norden und Juba im Süden sind extrem angespannt.