Die Präsidenten Sudans und Südsudans haben sich auf die Einhaltung eines Zeitplans zur Beilegung von Streitigkeiten verständigt. Beide hätten zugesichert, bereits vereinbarte Abkommen ohne Bedingungen umzusetzen, sagte der Vermittler der Afrikanischen Union, Thabo Mbeki.
„Unsere Kommission bereitet ein Gerüst mit einem Zeitrahmen zur Umsetzung aller existierender Abmachungen vor“, erklärte der frühere südafrikanische Präsident Mbeki am Samstag weiter. Dieser Zeitrahmen solle bis zum 13. Januar feststehen.
Die beiden Präsidenten, Omar al-Baschir und Salva Kiir, hatten sich im äthiopischen Addis Abeba zu zweitägigen Gesprächen getroffen. „Das Treffen sollte sicherstellen, dass die notwendigen Entscheidungen zur Schaffung eines sicheren, demilitarisierten Grenzgebiets getroffen sind“, so wie im September vereinbart, sagte Mbeki.
Die Wirtschafts- und Sicherheitsabkommen wurden im September zwar unterzeichnet, jedoch nie umgesetzt. Sie sehen unter anderem die Wiederaufnahme von Ölexporten aus dem Süden durch Pipelines im Norden sowie die Öffnung von Grenzübergängen für den Handel vor.
Zudem ist die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone an der Grenze geplant. Keinen Durchbruch gab es hingegen hinsichtlich der umstrittenen Grenzregion Abyei.
Die Beziehungen zwischen Khartum im Norden und Juba im Süden sind seit der Unabhängigkeitserklärung des Südens im Juli 2011 angespannt. Der Unabhängigkeit des Südsudan war ein zwei Jahrzehnte währender Bürgerkrieg vorausgegangen. Bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 wurden dabei nach amtlichen Angaben zwei Millionen Menschen getötet.