Nach der Verhängung eines Haftbefehls gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir durch ein kenianisches Gericht hat die sudanesische Regierung den kenianischen Botschafter zum Verlassen des Landes aufgefordert.
Er müsse den Sudan binnen 72 Stunden verlassen, berichtete die Nachrichtenagentur Suna am Montagabend unter Berufung auf eine Erklärung des Aussenministeriums in Khartum. Zugleich sei der sudanesische Botschafter aus Kenia zurückbeordert worden.
Der von dem kenianischen Gericht erlassene Haftbefehl sieht vor, dass Al-Baschir festgenommen und an den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag ausgeliefert wird, sollte er nach Kenia einreisen.
Der ICC fahndet wegen des Verdachts auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Krisenregion Darfur seit 2009 nach dem sudanesischen Präsidenten. Im vergangenen Jahr hatten die kenianischen Behörden ihn bei einem Besuch in dem ostafrikanischen Land noch unbehelligt gelassen.