Der wegen Völkermordes angeklagte sudanesische Präsident Omar Hassan al-Baschir will 2020 nach drei Jahrzehnten an der Macht sein Amt abgeben. Sein Job sei «anstrengend», daher werde dies seine letzte Amtsperiode sein, sagte er in einem Interview mit der BBC.
Der seit 1989 regierende Al-Baschir leugnete auch das Ausmass der humanitären Krise in Teilen des Sudans. Hilfsorganisationen sollten das Land verlassen, forderte er in der am Donnerstag ausgestrahlten Sendung.
Nach UNO-Angaben sind im Sudan rund 2,5 Millionen Menschen wegen anhaltender Kämpfe auf der Flucht. Al-Baschir sprach hingegen von nur 160’000 Vertriebenen.
In der westlichen Krisenprovinz Darfur kämpfen Rebellen seit 2003 gegen die Regierung. Dem Konflikt sind der UNO zufolge seither mindestens 300’000 Menschen zum Opfer gefallen. Al-Baschir ist wegen Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt.
Im Interview bezeichnete Al-Baschir den Gerichtshof als politisch voreingenommen. Der 72-Jährige war letztes Jahr mit 94 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. «Darum verachte ich das Gericht und reise frei durch die Welt», sagte er. Viele arabische und afrikanische Staaten erkennen das Gericht in Den Haag nicht an.