Südafrikas Polizei geht gewaltsam gegen streikende Farmarbeiter vor

In Südafrika ist die Polizei gewaltsam gegen streikende Farmarbeiter vorgegangen. Die Sicherheitskräfte feuerten am Mittwoch in der Stadt De Doorns bei Kapstadt mit Gummigeschossen auf die Arbeiter, nachdem diese die Polizei mit Steinen beworfen hatten.

In Südafrika eskaliert die Gewalt zwischen Polizei und Farmarbeitern (Bild: sda)

In Südafrika ist die Polizei gewaltsam gegen streikende Farmarbeiter vorgegangen. Die Sicherheitskräfte feuerten am Mittwoch in der Stadt De Doorns bei Kapstadt mit Gummigeschossen auf die Arbeiter, nachdem diese die Polizei mit Steinen beworfen hatten.

44 Demonstranten wurden nach Polizeiangaben festgenommen, ein Polizist erlitt eine Verletzung am Kopf. Die Streikenden fordern eine Erhöhung ihres Tagelohns von 70 auf 150 Rand (16 Franken). Nach Polizeiangaben beteiligten sich etwa 3500 von ihnen an dem Protest in De Doorns.

Die Gegend in der Provinz Westkap ist ein wichtiges Anbaugebiet für Tafeltrauben – und überhaupt der Hauptlieferant landwirtschaftlicher Exportprodukte.

Schon vor einigen Wochen hatte es in Westkap Proteste von Farmarbeitern gegeben, bei denen zwei Menschen getötet und mehrere Weinberge zerstört wurden. In der Landwirtschaft der Provinz Westkap gibt es rund 200’000 Arbeitsplätze.

Die Kundgebung in De Doorns wurde von der Polizei aufgelöst, nachdem es mehrere gewalttätige Zwischenfälle gegeben hatte. Der verletzte Polizist hatte ein offene Wunde an der Stirn. Ein Reporter-Wagen der Zeitungsgruppe „Independent Newspapers“ wurde umgeworfen und später in Brand gesetzt.

Vergleich mit Apartheid

Die Streikenden erstürmten auch die Nationalstrasse 1 von Kapstadt Richtung Johannesburg, eine der zentralen Verkehrsadern des Landes. Die Demonstranten beklagten in Sprechchören, die Zustände im Wirtschaftsleben seien immer noch so ähnlich wie zur Zeit der Apartheid.

In den vergangenen Monaten hatten in Südafrika wiederholt Minenarbeiter gestreikt, um Lohnerhöhungen durchzusetzen und gegen Massenentlassungen zu protestieren. Bei den damit verbundenen gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden mehr als 50 Menschen getötet. 34 von ihnen wurden an einem einzigen Tag im August von der Polizei erschossen.

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