Nach nur vier Tagen hat Südafrikas Präsident Jacob Zuma seinen neuen Finanzminister David Van Rooyen schon wieder entlassen. Die Ernennung des weitgehend unbekannten Van Rooyens hatte zu Marktturbulenzen geführt. Zuma reagierte mit der raschen Absetzung auf Kritik.
Er sei wiederholt gebeten worden, die Entscheidung zu überdenken, sagte Zuma am Sonntag. Es sei seiner Regierung aber wichtig, Kritiker anzuhören und auf ihre Meinungen einzugehen. Van Rooyen wurde durch Pravin Gordhan ersetzt, der bereits von 2009 bis 2014 Finanzminister war.
Zuma hatte am Mittwoch überraschend den hoch angesehenen Finanzminister Nhlanhla Nene entlassen, der als Kritiker mehrerer seiner Projekte galt, und ihn durch Van Rooyen, einen bisher relativ unbekannten Abgeordneten der Regierungspartei ANC, ersetzt.
Der Schritt wurde scharf kritisiert und sorgte für Panik an der Börse. Die südafrikanische Währung verlor markant an Wert.
Südafrikas Wirtschaft stockt
Die Turbulenzen an der Spitze des Finanzministeriums erfolgen zu einer Zeit, da die südafrikanische Wirtschaft ohnehin am Rande der Rezession steht. Die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 25 Prozent, Ratingagenturen zeigen sich skeptisch gegenüber südafrikanischen Staatsanleihen.
Zuma hatte keine Gründe für Nenes Entlassung genannt. Medienberichten zufolge hatte das Finanzministerium unter Nene die Freigabe von Mitteln für ein umfangreiches Atomenergieabkommen verzögert, das das Land laut Kritikern in den Bankrott zu stürzen droht.
Nene war ausserdem kürzlich mit der Vorsitzenden der Fluggesellschaft South African Airways, Dudu Myeni, aneinandergeraten. Die angeschlagene Fluglinie ist auf staatliche Finanzhilfen angewiesen, Myeni ist eine enge Vertraute Zumas.
Der alte und neue Finanzminister Gordhan hatte sich in seiner ersten Amtszeit einen guten Ruf erarbeitet. Zuletzt war er Minister für kooperative Regierungsführung und traditionelle Angelegenheiten. Diesen Posten soll nun Van Rooyen übernehmen.