Südafrikas Präsident Zuma entlässt zwei Minister

Wegen Korruptionsverdachts hat der südafrikanische Präsident Jacob Zuma zwei Minister entlassen und seinen Polizeichef suspendiert. Damit reagierte er auf seit Monaten gegen seine Regierung erhobene Korruptionsvorwürfe.

Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma entlässt zwei Minister (Bild: sda)

Wegen Korruptionsverdachts hat der südafrikanische Präsident Jacob Zuma zwei Minister entlassen und seinen Polizeichef suspendiert. Damit reagierte er auf seit Monaten gegen seine Regierung erhobene Korruptionsvorwürfe.

Zuma verabschiedete am Montag die Ministerin für öffentliche Bauten Gwen Mahlangu-Nkabinde sowie den Minister für Lokale Angelegenheiten Sicelo Shiceka. Polizeichef Bheki Cele wurde vom Dienst suspendiert bis die Vorwürfe gegen ihn geklärt sind.

Die sich ergebende Regierungsumbildung betrifft insgesamt sechs Minister, die die Ressorts wechseln, sowie zwei Abgeordnete, die in die Regierungsmannschaft aufgenommen werden. Für Cele wurde zunächst ein komissarischer Polizeichef ernannt.

Vor wenigen Tagen zuvor hatte die Anti-Korruptions-Behörde des Landes den dreien diverse Vergehen vorgeworfen. Mahlangu-Nkabinde und Cele sollen unter anderem in einem Immobiliengeschäft für ein neues Polizeigebäude die Augen vor einem überhöhten Mietpreis verschlossen haben, von dem ein Vertrauter Zumas profitierte.

Luxushotel-Übernachtungen in der Schweiz

Shiceka wird die Veruntreuung von öffentlichen Geldern vorgeworfen. Er soll mehrere Aufenthalte in Luxushotels gebucht haben, darunter auch bei einer Reise in die Schweiz, um seine dort inhaftierte Freundin zu besuchen.

Gleichzeitig ernannte Zuma einen Richter zum Vorsitzenden einer Untersuchungskommission, die in einem mehrere Milliarden Dollar schweren Waffenhandel ermitteln soll. Im grössten Waffendeal seit dem Ende der Apartheid hatte Südafrika Flugzeuge und Schiffe bei fünf verschiedenen Rüstungskonzernen in Europa gekauft.

Dabei soll Berichten zufolge Schmiergeld in immenser Höhe geflossen sein, auch Zuma selbst wurde als möglicher Begünstigter genannt. Nach Schätzungen von Ermittlern kosten Bestechung und Fahrlässigkeit Südafrika jedes Jahr knapp 2,7 Milliarden Euro.

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