Südkorea lehnt Verschiebung von Militärmanöver mit USA ab

Ein hochrangig besetztes Gespräch zwischen Nord- und Südkorea ist in der Nacht zum Donnerstag ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Südkorea beharrte darauf, Ende Februar gemeinsam mit den USA ein mehrtägiges Militärmanöver durchzuführen.

Diplomaten der zwei koreanischen Staaten in Panmunjom (am Mittwoch) (Bild: sda)

Ein hochrangig besetztes Gespräch zwischen Nord- und Südkorea ist in der Nacht zum Donnerstag ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Südkorea beharrte darauf, Ende Februar gemeinsam mit den USA ein mehrtägiges Militärmanöver durchzuführen.

Die Delegationen beider Seiten waren am Mittwoch im Grenzdorf Panmunjom zusammengekommen und berieten bis spät in den Abend. Dabei hätten beide Seiten aber nur ihre Positionen erläutert, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Präsidentin. Immerhin hätten sich Norden und Süden dazu bekannt, den Dialog fortzusetzen.

Die südkoreanische Delegation wurde von Kim Kyou Hyun geführt, er ist Vize-Direktor für Nationale Sicherheit in der Regierung von Präsidentin Park Geun Hye. Er äusserte vor dem Gespräch die Hoffnung auf «ein neues Kapitel auf der koreanischen Halbinsel».

Nach südkoreanischen Angaben war es das ranghöchste Treffen seit 2007. Demnach hatte die Führung in Pjöngjang darum gebeten. In nordkoreanischen Medien wurde über das Treffen zunächst nicht berichtet.

Kein Familientreffen

Die Regierungen in Seoul und Pjöngjang hatten sich vor einer Woche darauf geeinigt, erstmals seit Jahren wieder ein Familientreffen abzuhalten. Es sollte soll vom 20. bis 25. Februar im Feriengebiet Kumgang in Nordkorea stattfinden. Ein im September angesetztes Familientreffen war von Pjöngjang kurzfristig abgesagt worden.

Der Norden verlangte, dass das US-südkoreanische Militärmanöver bis nach der Familienzusammenführung verschoben wird. Die Forderung sei nicht erfüllt worden, sagte Südkoreas Wiedervereinigungsminister Ryoo Kihl Jae am Donnerstag vor dem Parlament in Seoul.

Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind derzeit wegen des bevorstehenden Militärmanövers von Südkorea und den USA besonders angespannt. Die Führung in Pjöngjang will die jährliche Übung verhindern.

Kerry in Seoul

US-Aussenminister John Kerry traf am Donnerstag zum Auftakt einer Asien-Reise in Seoul ein. Im Fokus seiner Gespräche sollte das nordkoreanische Atomprogramm stehen. Neben Unterredungen mit dem südkoreanischen Amtskollegen Kollegen Yun Byun Se stand auch ein Treffen mit Präsidentin Park auf dem Programm.

Nordkorea und China haben sich dafür ausgesprochen, die auf Eis liegenden Sechs-Parteien-Verhandlungen über das Programm fortzusetzen. Washington und Seoul verlangen vorher aber überzeugende Schritte Pjöngjangs zum Stopp seines Atomwaffenprogramms.

«Worte alleine werden nicht ausreichen», sagte ein US-Diplomat auf dem Flug Kerrys nach Südkorea. Wegen seines Atomprogramms und wiederholten Raketentests ist das verarmte Nordkorea international weitgehend isoliert.

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