Ungeachtet der Spannungen mit Nordkorea haben Südkorea und die USA eine gemeinsame Marineübung begonnen. Für das zweitägige Manöver lief auch der atombetriebene Flugzeugträger «USS Nimitz», eines der grössten Kriegsschiffe der Welt, aus dem südkoreanischen Hafen Busan aus.
Zu dem Manöver, das die «regionale Sicherheit und Stabilität stärken» soll, gehören auch Flug- und Luftabwehrübungen. Auch Zerstörer sind beteiligt, wie die US-Marine mitteilte.
Nordkorea hatte die Militärübung vorab als «schwerwiegende militärische Provokation» verurteilt. «Das ist eine mutwillige Drohung gegen uns (…), die die Halbinsel an den Rand eines Atomkriegs bringt», schrieb die Zeitung «Rodong Sinmun», das offizielle Organ der in Nordkorea herrschenden kommunistischen Partei, am Montag in einem Leitartikel.
Die «Kriegstreiber» sollten «nie vergessen, dass unsere Truppen vollauf bereitstehen, um sofort gemäss der Einsatzpläne unseres Oberkommandos anzugreifen», schrieb das Blatt.
Drohgebärden aus dem Norden
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschärft. Nach Raketenstarts und einem Atomtest im Februar kappte Pjöngjang im April unter anderem alle Notfallverbindungen zum Süden und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong. Zudem drohte das abgeschottete Land Seoul und Washington mit Atomangriffen.
Zuletzt schien sich die Lage jedoch wieder etwas zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea vor einer Woche zwei Raketen von Abschussrampen an der Ostküste des Landes ab.
Hardliner abgelöst
Am Montag wurde zudem bekannt, dass der als Hardliner eingestufte nordkoreanische Verteidigungsminister Kim Kyok Sik nach nur einem halben Jahr im Amt abgelöst wurde. Seinen Posten habe Jang Jong Nam, ein relativ junger und kaum bekannter Armeekommandant, übernommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach seinem Amtsantritt im Dezember 2011 einige Posten im Militär umbesetzt, offenbar um seine Machtposition abzusichern.
Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Kim Min Seok, sagte zu der Neubesetzung: «Wir wissen nicht, ob er weniger ein Falke ist, aber er gehört anscheinend zu einer jüngeren Generation.» Eine personelle Veränderung müsse allerdings keinen Richtungswechsel bedeuten.