Im Kampf um ein wichtiges Ölfeld hat der Südsudan nach eigenen Angaben einen Erfolg gegen den Sudan gemeldet. Der Versuch des Nachbarlandes, das Heglig-Ölfeld zurückzuerobern, sei abgewehrt worden.
Dies teilte der südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin am Samstag mit. Der erst vor neun Monaten unabhängig gewordene Südsudan hatte das Feld am Dienstag besetzt.
Erst am Freitag hatte der Süden auf internationalen Druck hin erklärt, sich vom Heglig-Feld wieder zurückziehen zu wollen. Von Seiten des Sudans gab es am Samstag keine Stellungnahme.
Das Feld liegt auf dem Staatsgebiet des Sudans. Dort hatte das Land bislang etwa die Hälfte seiner Tagesproduktion von 150’000 Barrel gefördert.
Der Südsudan hatte die Besetzung des Heglig-Feldes damit gerechtfertigt, dass von dort wiederholt Angriffe des Nachbarstaates auf den Süden erfolgt seien.
Sudanesischer Luftangriffe
Bei Luftangriffen der sudanesischen Armee auf die Stadt Bentiu im Südsudan wurden am Samstag nach Angaben der dortigen Behörden mindestens fünf Zivilpersonen getötet.
Ein sudanesisches Kampfflugzeug habe Bentiu im Grenzstaat Unity am Samstag beschossen und dabei auch sechs Menschen verletzt, darunter eine Frau, sagte der Regierungssprecher des Bundesstaats, Gideon Gatfan. Nach Angaben der UNO flohen in den vergangenen Wochen bereits rund 10’000 Menschen aus dem Grenzgebiet.
Umkämpfte Ölvorkommen
Der Südsudan war im Juli 2011 nach zwei jahrzehntelangen Bürgerkriegen vom Norden unabhängig geworden. Noch immer ist im Grenzgebiet vielerorts nicht klar, zu welchem Staat diese Regionen gehören sollen.
Beim Konflikt zwischen den beiden Ländern geht es unter anderem um die Aufteilung der Ölvorkommen und -einnahmen zwischen Norden und Süden. Die meisten Reserven liegen im Südsudan, der Transport läuft aber über Leitungen im Norden. Alle Versuche der Afrikanischen Union, in dem Konflikt zu vermitteln, sind bisher gescheitert.