Süsswasser-Reserven im Nahen Osten schwinden rasch

Die Süsswasser-Reserven in weiten Teilen des Nahen Ostens gehen zum Teil dramatisch zurück. Zu diesem Schluss kommt ein amerikanisches Forscherteam nach der Auswertung von NASA-Satellitenbildern aus den Jahren 2003 bis 2010.

Braucht viel Wasser: Palmenplantage am Ufer des Euphrat im Irak (Archiv) (Bild: sda)

Die Süsswasser-Reserven in weiten Teilen des Nahen Ostens gehen zum Teil dramatisch zurück. Zu diesem Schluss kommt ein amerikanisches Forscherteam nach der Auswertung von NASA-Satellitenbildern aus den Jahren 2003 bis 2010.

Entlang der Flüsse Euphrat und Tigris gingen Reserven mit einem Volumen von 144 Kubikkilometern verloren. Das entspreche der Wassermasse des Toten Meeres. Zu etwa 60 Prozent wird das abgepumpte Wasser in Teilen der Türkei, Syriens, Iraks und Irans nach den Autoren zur Versorgung der Bevölkerung verwendet.

Das Euphrat-Tigris-Becken hat nach Angaben von Studienleiter Jay Famiglietti von der Universität Kalifornien den weltweit grössten Wasserreserven-Verlust nach Indien. Die Satelliten-Daten zeigten ein alarmierendes Tempo des Rückgangs, erläutert Famiglietti. Die Trockenperiode im Jahr 2007 habe dazu stark beigetragen.

Wenn Niederschlag ausbleibe, würden die Regierungen in der Region vermehrt auf Grundwasser zurückgreifen. So habe die irakische Regierung in Reaktion auf die Dürre 2007 rund 1000 neue Brunnen graben lassen. Hinzu kämen noch die vielen Brunnen, die Landwirte privat gegraben hätten.

Details der Studie werden am Freitag im Fachjournal „Water Resources Research“ veröffentlicht. Das Satelliten-Forschungsprojekt läuft unter der Bezeichnung Grace („Gravity Recovery and Climate Experiment“).

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