Malaysia hat am Dienstag die Krönung seines neuen Königs gefeiert. In einer vom Fernsehen live übertragenen farbenprächtigen Zeremonie legte Sultan Muhammad V. als 15. Oberhaupt des südostasiatischen Staates seinen Amtseid ab.
An der Feier im Palast von Kuala Lumpur nahmen Premierminister Najib Razak und hunderte weitere geladene Gäste teil. In einem weltweit einmaligen Rotationssystem wird in Malaysia alle fünf Jahre ein neuer König ernannt.
Der in Grossbritannien ausgebildete 47-jährige Muhammad V. ist derzeit Sultan des konservativ-islamischen nordmalaysischen Staates Kelantan. Er löst den 89-jährigen Sultan Abdul Halim Mu’adzam Schah ab, der als einziger zwei Mal König von Malaysia war.
Das neue Oberhaupt gibt sich gerne zwanglos: So nimmt er gerne an Laufveranstaltungen teil, um das Interesse der Bevölkerung für ihre Gesundheit zu fördern, und liess sich auch schon mal mit einer lässig umgedreht aufgesetzten Baseball-Kappe ablichten. Die malaysische Nachrichtenagentur Bernama beschreibt ihn als Bücherfreund und Fan von Expeditionen mit Geländewagen und anderer Extremsportarten.
Ungeachtet ihrer rein zeremoniellen Rolle geniessen Malaysias islamische Könige grossen Respekt, vor allem bei der muslimischen Bevölkerungsmehrheit. Sie zu kritisieren, ist strikt verboten. Porträts des Königs und der Königin hängen landesweit in allen Beamtenstuben.
Gemäss der malaysischen Verfassung ist der König das islamische Oberhaupt im Land sowie formaler Chef des Militärs. Die politische Macht liegt jedoch beim Regierungschef.