Der russische Milliardär Viktor Vekselberg hat die Mehrheit an Sulzer übernommen. Nachdem die Nachfrist für das im August lancierte Pflichtangebot abgelaufen ist, hält seine Renova-Aktionärsgruppe fast 63 Prozent am Winterthurer Industriekonzern.
Gemäss dem provisorischen Endergebnis wurden der Renova-Aktionärsgruppe 10’106’380 Sulzer-Aktien angedient. Dies entspricht 29,50 Prozent aller kotierten Aktien per 31. Juli 2015, wie Sulzer am Montag mitteilte.
Einschliesslich der 11’430’006 Sulzer-Aktien, welche die Renova-Aktionärsgruppe davor bereits hielt, beläuft sich ihr Anteil nun auf 21’536’386 Aktien. Dies entspricht 62,86 Prozent aller Sulzer-Aktien. Nach Ende der Angebotsfrist waren es erst 42 Prozent gewesen.
Inzwischen wurden insgesamt 43,68 Prozent der Aktien angedient, auf die sich das Pflichtangebot bezog. Ursprünglich war nicht eine erhebliche Erhöhung der Beteiligung das Ziel. Renova wollte stattdessen mit dem Pflichtangebot den Weg für einen Aktienrückkauf freimachen.
Denn die Beteiligungsgesellschaft besass bereits knapp ein Drittel der Sulzer-Anteile und wäre bei einem Aktienrückkauf wahrscheinlich dazu gezwungen worden, ein Pflichtangebot zu lancieren. So erwarb Renova Ende Juli einige Aktien, überschritt damit die Schwelle von einem Drittel und musste gemäss Börsengesetz ein Übernahmeangebot lancieren.
Dabei bot Renova lediglich den Mindestpreis von 99,20 Franken und erklärte, nicht an einer vollständigen Übernahme interessiert zu sein. Die Aktienmehrheit sollte gemäss ursprünglicher Verlautbarung in den Händen von unabhängigen Aktionären bleiben.
Wie Renova am Montag weiter mitteilte, sind für den Vollzug des Pflichtangebotes noch die kartellrechtlichen Genehmigungen ausstehend. Der Vollzug werde für das vierte Quartal erwartet.