Der Industriekonzern Sulzer hat 2011 trotz stark gestiegenem Umsatz einen rund 7 Prozent tieferen Gewinn hinnehmen müssen. Der Reingewinn belief sich auf 279,8 Mio. Franken. Das Jahr zuvor hatte Sulzer 300,4 Mio. Fr. verdient.
Die tiefere Rentabilität hat ihre Gründe: Während 2010 der Verkauf von Immobilien zusätzlich Geld in die Kasse des Industriekonzerns gespült hatte, belastete 2011 die Übernahme und Integration des schwedischen Pumpenherstellers Cardo Flow Solutions die Rechnung.
So ging auch der Betriebsgewinn (Ebit) um 10,4 Prozent auf 364,1 Mio. Fr. zurück, wie Sulzer am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz erreichte 3,58 Mrd. Fr. und stieg damit trotz negativen Einflusses des starken Frankens auf die Konzernrechnung von Sulzer um 17,2 Prozent.
Ohne die Währungsumrechnungseffekte wäre der Umsatz sogar auf über 4 Mrd. Fr. zu liegen gekommen, so Sulzer. Ebenfalls einen deutlichen Anstieg verzeichnete Sulzer wie bereits im Januar mitgeteilt beim Bestellungseingang, der mit 3,57 Mrd. Fr. den Vorjahreswert um 13,7 Prozent überflügelte.
Moderates Wachstum
Fürs angelaufene Jahr rechnet der Sulzer-Konzern trotz anhaltenden Unsicherheiten über den Konjunkturverlauf mit einem moderaten Wachstum und einer weiterhin soliden Rentabilität. Für zusätzlichen Umsatz sorgen wird zudem die 2011 gekaufte Cardo Flow Solutions.
Seit Dienstag ist ausserdem auch klar, wer Sulzer nach dem Rücktritt von Ton Büchner Ende Oktober 2011 führen wird. Der Verwaltungsrat hat Klaus Stahlmann zum neuen Konzernchef ernannt.
Der 51-Jährige war 2007 bis 2011 im Top-Management des deutschen Fahrzeugbauers MAN tätig, wo er im Februar 2011 den Hut nahm, weil im Zuge einer Korruptionsaffäre gegen ihn ermittelt wurde. Das Verfahren wurde inzwischen eingestellt.