Der Industriekonzern Sulzer hat weniger Bestellungen erhalten und die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. In den ersten neun Monaten 2014 gingen im fortgeführten Geschäft Aufträge in Höhe von 2,30 Mrd. Fr. ein. Das sind 7,6 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.
Bereinigt um Währungseffekte und Akquisitionen beträgt der Rückgang 3,8 Prozent, wie Sulzer am Donnerstag mitteilte. Der Bestellungseingang liegt leicht unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt rund 2,33 Mrd. Fr. erwartet hatten. Insbesondere die Nachfrage grosser Erdölgesellschaften nach Pumpen habe nachgelassen, erklärte das Unternehmen.
Sulzer nahm die Prognose für das Gesamtjahr leicht zurück: Im Juli noch hatte das Unternehmen leichte Anstiege auf bereinigter Basis bei Umsatz, Bestellungseingang und operativer Marge in Aussicht gestellt. Nun werde bei den Bestellungen ein geringer Rückgang erwartet, während Umsatz und Betriebsergebnis vor Umbaukosten kein oder ein geringes Wachstum erzielen dürften.
Sulzer war im September im Bieterkampf um Dresser-Rand unterlegen. Der amerikanische Öl- und Gastechnik-Spezialisten wurde für 7,6 Mrd. Dollar vom deutschen Technologiekonzern Siemens übernommen.
Analysten erwarten daher von Sulzer-Chef Klaus Stahlmann andere Übernahmeprojekte. Denn Sulzer verfügt über eine gut gefüllte Kasse. Per Anfang Juni wurde die Oberflächenbeschichtungssparte Metco für rund 850 Mio. Fr. an den Industriekonzern Oerlikon verkauft. Beide Konzerne werden vom Russen Viktor Vekselberg kontrolliert.