Sundby eine Klasse für sich

Martin Johnsrud Sundby gewinnt die Königsetappe der Tour de Ski auf eindrückliche Weise. Der Norweger trifft mit einer knappen Minute Vorsprung im Ziel in Toblach ein.

Lief ein einsames Rennen: Martin Johnsrud Sundby (Bild: Si)

Martin Johnsrud Sundby gewinnt die Königsetappe der Tour de Ski auf eindrückliche Weise. Der Norweger trifft mit einer knappen Minute Vorsprung im Ziel in Toblach ein.

Während des Verfolgungsrennens über 35 km von Cortina d’Ampezzo nach Toblach wurden Erinnerungen wach an Dario Colognas eindrückliche Solo-Vorstellungen 2011 und 2012. Wie damals der dreifache Tour-de-Ski-Sieger aus dem Münstertal schlug Martin Johnsrud Sundby von der Spitze weg sofort ein hohes Tempo an und liess seinen Verfolgern keine Chance. Schon vor dem Start hatte der 29-Jährige verlauten lassen, dass er sich sehr stark fühle und auf niemanden warten werde. Nun durfte der Norweger, der die 5. Etappe mit etwas mehr als einer halben Minute Vorsprung in Angriff genommen hatte, die Weiterreise ins Val di Fiemme gar mit einer Marge von 1:03 Minuten antreten.

Der Verfolgergruppe gehörten sieben Athleten an, die allerdings nicht sonderlich gut harmonierten. Die Führungsarbeit verrichteten meist die Russen Alexander Legkow und Ilja Tschernoussow; andere wie Petter Northug, Alex Harvey oder Calle Halfvarsson wollten oder konnten nicht. Im Sprint um Platz 2 behielt Petter Northug schliesslich vor Harvey und Halfvarsson die Oberhand, Legkow wurde Fünfter.

Die beiden verbliebenen Schweizer Starter Toni Livers und Jonas Baumann konnten sich keine Weltcup-Punkte gutschreiben lassen. Baumann, nach seiner starken Vorstellung auf der Lenzerheide als 20. gestartet, wurde bis auf Position 53 durchgereicht. Livers verpasste einen Top-30-Platz um eine Minute und klassierte sich im 39. Rang. Neben Curdin Perl verzichtete auch Remo Fischer auf einen Start in Italien. Der Zürcher Oberländer ist leicht erkältet und wollte im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf kein Risiko eingehen.

Bei den Frauen gewann Astrid Uhrenholdt Jacobsen das Skating-Verfolgungsrennen über 15 km und verteidigte damit das Leadertrikot erfolgreich. Nach zwei 2. Rängen auf der Lenzerheide feierte Jacobsen im Südtirol ihren ersten Etappensieg überhaupt im Rahmen der Tour de Ski. Die Norwegerin büsste auf ihre Landsfrau Therese Johaug praktisch nichts ein und nimmt die vorletzte Etappe (5 km klassisch) am Samstag im Val di Fiemme mit 44 Sekunden Vorsprung in Angriff.

Die als Dritte ins Rennen gegangene Johaug liess die vor ihr gestartete Finnin Kerttu Niskanen zwar rasch hinter sich, vermochte auf Jacobsen jedoch nur wenige Sekunden gutzumachen. Gleichwohl gilt die 25-Jährige weiterhin als Favoritin auf den Gesamtsieg, da ihr während des Schlussaufstiegs am Sonntag zur Alpe Cermis normalerweise keine Konkurrentin wird das Wasser reichen können.

Tour de Ski 2013/14. Toblach (It). 3. Etappe. Männer. Verfolgung 35 km (Cortina d’Ampezzo – Toblach, Skating): 1. Martin Johnsrud Sundby (No) 1:20:18,7. 2. Petter Northug (No) 58,2 Sekunden zurück. 3. Alex Harvey (Ka) 58,7. 4. Calle Halfvarsson (Sd) 59,0. 5. Alexander Legkow (Russ) 59,7. 6. Johannes Dürr (Ö) 1:00,2. 7. Chris Jespersen (No) 1:00,5. 8. Ilja Tschernoussow (Russ) 1:03,5. Ferner: 39. Toni Livers (Sz) 4:07,1. 53. Jonas Baumann (Sz) 7:22,6. – 69 klassiert. – Nicht gestartet u.a.: Curdin Perl (Sz), Remo Fischer (Sz), Lukas Bauer (Tsch), Alexej Poltoranin (Kas).

Gesamtwertung (5/7; inklusive Bonifikationen): 1. Sundby (No) 2:08:17,3. 2. Northug 1:03,2. 3. Harvey 1:08,7. 4. Halfvarsson 1:14,0. 5. Legkow 1:14,7. 6. Dürr 1:15,2. Ferner: 39. Livers 4:22,1. 53. Baumann 7:37,6.

Frauen. Verfolgung 15 km (Skating): 1. Astrid Uhrenholdt Jacobsen (No) 37:30,3. 2. Therese Johaug (No) 38,7. 3. Anne Kyllönen (Fi) 1:12,2. 4. Kerttu Niskanen (Fi) 1:22,5. 5. Krista Lähteenmäki (Fi) 1:31,7. 6. Eva Vrabcova-Nyvltova (Tsch) 1:31,7. – 52 klassiert. – Nicht gestartet u.a.: Ingvild Flugstad Östberg (No), Denise Herrmann (De).

Gesamtwertung (5/7; inklusive Bonifikationen): 1. Jacobsen 1:15:29,5. 2. Johaug 43,7. 3. Kyllönen 1:22,2.

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