Kurz nach Orange erfährt auch Sunrise einen Wechsel in der Besitzerstruktur: Das zweitgrösste Telekomunternehmen der Schweiz will noch im ersten Halbjahr an die Schweizer Börse gehen.
Sunrise will an die Börse. Das Telekomunternehmen erwartet ein Erlös von 1,35 Mrd. Fr. aus der Primärkotierung, teilte Sunrise am Mittwoch in einem Communiqué mit.
Das Geld solle die Bilanz von Sunrise stärken und die Schuldenlast verringern. Ausserdem habe sich Besitzerin CVC bereit erklärt, Aktien für eine Mehrzuteilungsoption (sog. «Greenshoe») bereitzustellen. Damit würde die Grösse des Börsengangs um 15 Prozent erhöht.
Das ist der erste Börsengang in der Schweizer Telekombranche seit 1998, als die Swisscom teilweise privatisiert wurde. Die Kabelnetzbetreiberin UPC Cablecom hatte im Herbst 2005 einen bereits angekündigten Börsengang in letzter Minute abgeblasen, weil das Unternehmen über Nacht für 2,825 Mrd. Fr. an den US-Kabelnetzgiganten Liberty Global verkauft wurde.
Sunrise ist mit 3,3 Millionen Kunden hinter der Swisscom das zweitgrösste Schweizer Telekommunkationsunternehmen in der Schweiz. Seit Oktober 2010 gehört die Firma mit Sitz in Zürich der britischen Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners.
Entstanden ist Sunrise 2001 aus der Fusion von Diax und der damaligen Sunrise. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,0 Mrd. Franken und wies einen Bestand von 1680 Vollzeitstellen auf.
Wachstumschancen nützen
Dank der geringeren Schuldenlast und der Rückkehr der Investitionen auf ein «normales Niveau» könne Sunrise nach dem Börsengang eine attraktive Ausschüttungspolitik für die Aktionäre bieten, hiess es weiter: «Für 2015 hat sich Sunrise zu einer absoluten Dividende von 135 Mio. Fr. verpflichtet, die 2016 ausgeschüttet wird.»
Mit dem Erlös aus dem Börsengang könne das Unternehmen neben der Schuldenreduktion auch künftige Wachstumsmöglichkeiten ausschöpfen. «Wir freuen uns über unsere Wachstumsaussichten und sind überzeugt, dass wir unsere Aktionäre in Zukunft dank unseres starken Cashflow-Profils mit einer attraktiven Ausschüttungspolitik belohnen können», wird Sunrise-Chef Libor Voncina im Communiqué zitiert.