Sunrise rüstet sich für höhere Surfgeschwindigkeiten

Wie Salt und Swisscom will auch Sunrise seine Netzinfrastruktur ausbauen. Bis Ende Jahr soll die Abdeckung der vierten Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) von derzeit knapp 87 auf über 95 Prozent der Bevölkerung erhöht werden.

Sunrise, Salt und Swisscom wollen Mobilfunknetze ausbauen (Symbolbild) (Bild: sda)

Wie Salt und Swisscom will auch Sunrise seine Netzinfrastruktur ausbauen. Bis Ende Jahr soll die Abdeckung der vierten Mobilfunkgeneration LTE (auch 4G genannt) von derzeit knapp 87 auf über 95 Prozent der Bevölkerung erhöht werden.

Zum Vergleich: Konkurrentin Salt (ehemals: Orange) will bis Ende Jahr 96 Prozent der Bevölkerung mit LTE abgedeckt haben, während Swisscom 99 Prozent Bevölkerungsabdeckung anpeilt.

Bei beiden Anbietern können die Kunden auf ihrem Handy mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) durchs Internet sausen. Dazu müssen sie allerdings ganz alleine eine Handyantenne für sich haben, was naturgemäss selten vorkommt.

Dagegen bietet Sunrise seinen Kunden bis zu 100 Mbit/s an, obwohl das Mobilfunknetz bis zu 150 Mbit/s zulassen würde, wie Sunrise-Sprecher Roger Schaller am Dienstag am Rande einer Medienkonferenz sagte. Das heisst, wenn zwei Kunden auf einer Sunrise-Handyantenne surfen, erhalten sie wie bei Salt und Swisscom je Tempi von bis zu 75 Mbit/s.

Ausbau von LTE-A

Auch beim nächsten Technologieschritt, der unter dem Namen LTE Advanced (LTE-A) oder 4G+ vermarktet wird, beginnt Sunrise in diesem Jahr mit dem Ausbau. Dieser erlaube Downloadraten von bis zu 225 Mbit/s und werde zuerst in den grösseren Städten zur Verfügung stehen, sagte der operative Chef von Sunrise Elmar Grasser vor den Medien in Zürich.

Dabei setze Sunrise als erster Telekomkonzern in Europa die neue Technik ‚LTE advanced inter site carrier aggregation‘ ein. Damit werden Smartphones oder Tabletcomputer von zwei Handyantennen gleichzeitig versorgt. Dies führe zu besseren Versorgung in den Gebieten zwischen zwei Handyantennen und zu höheren Geschwindigkeiten beim Surfen im Internet, sagte Grasser.

Das funktioniere auch im Zug. Dort sei allerdings der Effekt wegen der hohen Geschwindigkeit des Zuges gering, sagte Grasser.

Auch Salt und Swisscom bauen ihr LTE-A-Netz weiter aus. Beide bieten damit ihren Kunden Surfgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s. Die Swisscom testet derzeit LTE-Geschwindigkeiten von bis zu 450 Mbit/s, die voraussichtlich Ende Jahr angeboten werden.

Festnetzausbau

Ebenfalls ausgebaut wird bei Sunrise das Festnetz. Dazu stützt sich der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz beim Kupfernetz auf die Swisscom und beim Glasfasernetz auf das Angebot der Elektrizitätswerke.

Auf dem Kupfernetz will Sunrise seinen Kunden auch die Technik G.fast (sprich: Dschi-dot-fast) anbieten, die Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s ermöglicht. Diese Technologie ist bei der Swisscom derzeit in der Testphase. Erste Kunden sollten noch dieses Jahr erschlossen werden, sagte Sprecher Olaf Schulze. Der breite Ausbau beginnt ab 2016.

Derweil richtet der chinesische Technologielieferant Huawei sein Augenmerk schon auf die nächste Generation ‚5 Gigabit Broadband‘ (5GBB), mit der das altehrwürdige Kupfernetz noch mehr Speed erhalten soll. Dazu werde die Glasfaserleitung bis ins Gebäude gelegt, während die Innenhausverkabelung noch aus Kupfer bestehe, sagte Huawei-Schweiz-Chef Felix Kamer.

Dies ermöglicht Spitzengeschwindigkeiten von von 2 bis 5 Gbit/s. Eingeführt werden dürfte die Technologie etwa 2020. Gleichzeitig dürfte auf dem Glasfasernetz das höchste Tempo von derzeit 10 Gbit/s auf 40 Gbit/s zunehmen.

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