Sushi aus dem Maison des Délices

Richtig gutes Sushi in Basel gibt es nur in Mulhouse.  In Basel gibt es viele schöne Dinge, zu denen eines ganz bestimmt nicht gehört: Sushi. Ob aus der Filiale oder vom Edeljapaner: Es ist kulinarischer Beifang. Es schmeckt in aller Regel so, wie Sushi nie schmecken darf: Nach langer Kühlkette. Und an schlechten Tagen auch nach […]

Richtig gutes Sushi in Basel gibt es nur in Mulhouse. 

In Basel gibt es viele schöne Dinge, zu denen eines ganz bestimmt nicht gehört: Sushi. Ob aus der Filiale oder vom Edeljapaner: Es ist kulinarischer Beifang. Es schmeckt in aller Regel so, wie Sushi nie schmecken darf: Nach langer Kühlkette. Und an schlechten Tagen auch nach unterbrochener. 

Ich war lange auf der Suche nach Besserem. Ich habe Dinge gemacht, auf die ich nicht stolz bin. Einmal führte mich der Rat einer Kollegin in eines der grossen Einkaufshäuser, die im Untergeschoss über eine viel gelobte Fischtheke verfügen. Danach war ich sechs Monate lange abstinent. Bis der Geschmack von der Zunge war, vor allem aber die Erinnerung getilgt an den Biss auf den dicken Lappen Thunfisch-Sashimi. Der Fisch wollte nicht nachgeben. Er wollte wohl – und dafür sollte ich ihm rückblickend dankbar sein – seine aussergewöhnlichen Aromen für sich behalten.

Mit der Kollegin habe ich noch Kontakt, aber wir sehen uns jetzt seltener.

Und dann wurde ich fündig. Ich fand: das Maison des Délices, nicht in Basel zuhause, sondern eine knappe halbe Stunde Autofahrt weg davon in Mulhouse. Am Boulevard Alfred Wallach 18, gelegen abseits der Innenstadt, zwischen Bahnhof und Ausfallstrasse. Für 16 Euro ungerade gibt es das Menü S16: Vier Sushis (Lachs, Thunfisch), sechs California Rolls mit Thunfisch, je drei Mal Sashimi von Thunfisch, Lachs und Dorade. Inklusive Coleslaw, Miso-Süppchen und Sesamcracker und eine Sojasauce, wie sie zu sein hat: leicht gesüsst. 

Das S16 nehmen alle, sagt die Bedienung. Schon klar wieso: Die Dorade, die es kaum einmal als Sashimi gibt, zergeht auf der Zunge. Der Thunfisch  

Da sollte man sich vielleicht nichts vormachen, wer die Welt retten will, isst kein Sushi.

 

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