Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat ihre Urkunde als Ehrenbürgerin der Stadt Paris entgegengenommen. Sie sei eine Frau des Friedens und der Liebe, und deshalb liebe Paris sie, sagte der Pariser Bürgermeister, Bertrand Delanoë.
Delanoë würdigte bei der Überreichung des Dokuments in der französischen Hauptstadt die „Zähigkeit“ und den „unerschütterlichen Glauben“ Suu Kyis in ihrem Kampf für Demokratie. Paris hatte Suu Kyi bereits im Jahr 2004 zur Ehrenbürgerin ernannt, doch erst jetzt konnte sie ihre Urkunde entgegennehmen.
Zuvor hatte die Friedensnobelpreisträgerin bei einem Treffen mit Menschenrechtsgruppen politische Gefangene weltweit dazu aufgerufen, weiter zu kämpfen. „Ihr dürft eure Prinzipien nicht aufgeben. Wenn ihr euch selbst respektiert, gebt ihr den Kampf nicht auf“, sagte sie.
Unter den Zuhörern waren die Tochter der inhaftierten ukrainischen Oppositionsführerin Julia Timoschenko, Jewgenija Timoschenko, und der Sohn des inhaftierten russischen Ex-Ölunternehmers Michail Chodorkowski, Pawel Chodorkowski, wie ein AFP-Reporter beobachtete. Pawel Chodorkowski überreichte Suu Kyi einen Brief seines Vaters.
Paris ist die letzte Station auf Suu Kyis erster Europareise seit 1988. Zuvor hatte sie bereits die Schweiz, Norwegen, Grossbritannien und Irland besucht. In Oslo hatte sie ihre Nobelpreisrede nachgeholt, da sie bei der Preisverleihung 1991 nicht anwesend sein konnte.
Die 67-Jährige stand einen grossen Teil der vergangenen beiden Jahrzehnte unter Hausarrest. Zuletzt hatte die burmesische Führung Reformen für eine Öffnung des Landes eingeleitet, Suu Kyi wurde ins Parlament gewählt.