Myanmars Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi reist erstmals nach China. Die fünftägige Reise ist für kommende Woche vorgesehen.
Der grosse Nachbar China war einer der wenigen Unterstützer des früheren Militärregimes, das Suu Kyi 15 Jahre unter Hausarrest einsperrte. Heute ist China vor Thailand mit Abstand der grösste Investor im Land.
Die 69-jährige Suu Kyi werde sowohl Präsident Xi Jinping als auch Regierungschef Li Kegiang treffen, teilte ein Sprecher von Suu Kyis Partei NLD am Freitag mit. Der Besuch ist vom 10. bis 14. Juni geplant.
Das Verhältnis Chinas zu Myanmar litt zuletzt unter einem ethnischen Konflikt in der myanmarischen Region Kokang an der Grenze zu China. Zehntausende Menschen flohen vor den Unruhen nach China. Die Einwohner der Provinz sprechen einen chinesischen Dialekt und haben engen Kontakt zum Nachbarland.
In den vergangenen Monaten war es im Grenzgebiet zudem zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Im März warf ein Flugzeug von Myanmars Luftwaffe eine Bombe auf ein Rohrzuckerfeld auf der chinesischen Seite, wodurch fünf Chinesen getötet wurden. Peking schickte daraufhin mehrere Kampfjets und liess sie in der Region patrouillieren.
Zuletzt gab es in Myanmar vermehrt Proteste gegen chinesische Investitionen in dem rohstoffreichen, aber verarmten Land. Bei einer Demonstration gegen eine zusammen mit China betriebene Kupfermine war im Dezember eine Frau erschossen worden.
Seitdem gab es immer wieder kleinere Protestkundgebungen vor der chinesischen Botschaft in Rangun und dem chinesischen Konsulat in der Stadt Mandalay.